Die Rede von Bürgermeister Keppeler zur Haushaltseinbringung in der vergangenen Ratssitzung führte bei der SPD-Fraktion zu Kopfschütteln. Die Vorsitzende der SPD-Fraktion, Sylvia Fröhling: „Es wird immer deutlicher, dass der Bürgermeister am Ende seiner Schönfärberei angekommen ist. Die Haushaltseinbringung macht sehr deutlich, dass vom Bürgermeister keinerlei Ideen für Pulheim mehr kommen werden. Er klopft sich verbal auf die Schulter für die hohen Investitionen der Stadt. Aber er verschweigt, dass ein großer Teil dieser Beträge seit Jahren im Haushalt stehen. Der Bürgermeister hat schlicht kaum etwas umsetzen können in den letzten Jahren.“
Dies werde besonders deutlich, wenn der Bürgermeister die zahlreichen schulischen Interimsbauten als städtischen Erfolg preise. „Diese Bauten sind oftmals nur nötig, weil der ordentliche Ausbau und die Sanierung des Bestands nur stolpernd vorankommen,“ betont Fröhling. „Das Eigenlob zur vermeintlichen Generationengerechtigkeit seiner Amtsführung ist angesichts dieses gigantischen Investitionsstaus völlig unangebracht.“ Gleichzeitig überlies der Bürgermeister es seinem Kämmerer eine angedachte Erhöhung der Grundsteuer B zu begründen.
Kritik an der Landesregierung
David Hochhausen, Vorsitzender der SPD Pulheim und Ratsmitglied findet einen weiteren Aspekt bemerkenswert: „Der Bürgermeister verwendet einen großen Teil seiner Rede um mit dem Finger auf Düsseldorf zu zeigen. Richtigerweise kritisiert er die fehlende Unterstützung des Landes bei der Flüchtlingsunterbringung oder Augenwischerei bei den Buchhaltungstricks bei den Coronakosten zu Lasten der Städte. Herr Keppeler machte deutlich, dass die Landesregierung die Städte hängen lässt.“ Dies zeigte sich auch im späteren Sitzungsverlauf, als sich der Rat gemäß Vorlage einem Brandbrief des Städte- und Gemeindetags an die Landesregierung anschloss.
Fröhling und Hochhausen betonen:
„Wir werden den Haushaltsentwurf genau unter die Lupe nehmen. Wir werden konstruktive Vorschläge machen, wie Pulheim trotz der Verwaltung des Bürgermeisters endlich wichtige Projekte umsetzen kann. Gleichzeitig darf der aktuelle Stillstand nicht dazu führen, wichtige Zukunftsfragen und Aufgaben für Pulheim zu vernachlässigen.“