Sehr geehrte Damen und Herren,
mit großer Bestürzung haben wir Ihren Umgang mit den Beschäftigten Ihrer hauseigenen Druckerei zur Kenntnis genommen. Viele hundert Menschen, teilweise seit Jahrzehnten für Sie tätig, stehen von einem auf den anderen Tag auf der Straße. Diese Menschen haben seit einigen Jahren auf Lohnbestandteile verzichtet – Sie wissen es, um damit ihren Anteil zur Standortsicherung zu leisten. Diese persönlichen finanziellen Einbußen bedeuten eine spürbare Belastung für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Ihre Opferbereitschaft haben Sie nicht honoriert.
Vielmehr lassen Sie nun in einer Druckerei ohne Tarifbindung in Koblenz drucken.Ob das aus ökologischer Sicht nachhaltig ist, sei einmal dahingestellt.
Die betroffenen Beschäftigten haben über viele Jahre zum wirtschaftlichen Erfolg Ihres Unternehmens – mit Sitz in Köln – beigetragen. Betriebsrat und Beschäftigte verdienen deshalb uneingeschränkt den Respekt ihres Arbeitgebers.
Wir, Heike Steinhäuser, Vorsitzende der Rhein-Erft SPD, und Dierk Timm, Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion erwarten, dass die weitere Kommunikation mit den betroffenen Beschäftigten auf Augenhöhe geführt und ein angemessener Sozialplan angeboten wird. Dieser muss auch der Tatsache Rechnung tragen, dass die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bereits in der Vergangenheit Opfer zur Standortsicherung gebracht haben. Heike Steinhäuser appelliert an Sie:
„Berücksichtigen Sie regionale Aspekte, Bedenken Sie die Auswirkungen des Strukturwandels im Rheinischen Reviers, Wertschätzen Sie die arbeitende Bevölkerung.“
Der Brief als PDF:
Offener Brief an DuMont 19. Okt. 2023