Zur Sondersitzung des Rats der Stadt Pulheim am 22.08.23 erklärt die SPD-Fraktionsvorsitzende Sylvia Fröhling:
„Aus Angst, keine geeigneten Bewerberinnen und Bewerber anzuziehen, wird nun gleich komplett auf externe Aufschreibungen wichtiger Führungspositionen verzichtet. Es wäre für die Stadtführung dringend Zeit, einmal in den Spiegel zu schauen und sich zu fragen, warum die Stadt Pulheim scheinbar so ein unattraktiver Arbeitsplatz ist, denn am Fachkräftemangel allein scheitern die Ausschreibungen nicht. Die Umstellung auf das sogenannte Dezernentenmodel ist deshalb ein Dokument der Mut- und Ideenlosigkeit der Pulheimer Stadtspitze. Gerade jetzt, wo die Stadt echte Impulse benötigt, zementiert der Bürgermeister seine Strukturen.“
Künftig wird Pulheim mit nur noch einem alle acht Jahre zu wählenden Beigeordneten auskommen. Die anderen Spitzenpositionen werden künftig von Dezernentinnen und Dezernenten besetzt. Diese sind als normale Beamte vollständig weisungsgebunden und können bis zu ihrem Ruhestand nur mit hohen Kosten ausgetauscht werden. Auch der amtierende erste Beigeordnete wurde ohne vorherige Ausschreibung mehrheitlich wiedergewählt.
Der Vorsitzende der SPD-Pulheim und Ratsmitglied David Hochhausen ergänzt:
„Es ist schon erstaunlich, wenn die Ratsmehrheit angesichts der großen Aufgaben personelle Neuaufstellungen und neue Impulse fürchtet. Scheinbar ist man in weiten Teilen mit dem jahrelangen Stillstand bei vielen wichtigen Projekten so zufrieden, dass man keinen Änderungsbedarf sieht. Das war ein klares Votum für ein „weiter so“, welches angesichts der Lage der Stadt völlig unverständlich ist.“