„Ablehnung weiterer DFI-Anlagen nicht nachvollziehbar.“

Zehn Jahre nach dem ersten Antrag wurde 2021 eine DFI Anlage am Pulheimer Bahnhof errichtet. Bild: hochhausen

Die Ausstattung mit dynamischen Fahrgastinformations-Anlagen kommt im Kreis weiter nur schleppend voran und soll auch nicht ausgeweitet werden. Die SPD-Fraktion hatte beantragt Haltestellen zu identifizieren, bei denen eine DFI-Anlage eine sinnvolle Ausstattung wäre und diese zur Förderung einzureichen. Der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion Dierk Timm: „Die Ausstattung von Haltestellen der REVG mit DFI-Anlagen ist zu spärlich. Allein die Stadtwerke Brühl werden am Ende ihres Ausbauprogramms doppelt so viele DFI-Anlagen in einer Stadt betreiben, wie die REVG im ganzen Kreis. In anderen Kreisen reden wir dann direkt von vielen Hundert Anlagen mehr. Dabei gäbe es in jeder Stadt des Kreises noch etliche Haltestellen, bei denen eine solche Ausstattung sinnvoll wäre.“ Der SPD-Antrag wurde von der Mehrheit aus CDU, Grünen und FDP abgelehnt.

Die Brühler Verkehrsbetriebe werden an ihren Haltestellen 91 DFI-Anlagen errichten. Wenn der Kreis sein Ausbauprogramm beendet hat, gibt es von der REVG im ganzen Kreis nur knapp über vierzig Anlagen. Der Frechener SPD-Kreistagsabgeordnete Hans Günter Eilenberger: „Der Verzicht auf weitere Anlagen ist auch angesichts einer 90-prozentigen Förderung nicht nachvollziehbar. Hier hätte mit verhältnismäßig geringem eigenem Kostenaufwand eine ganze Menge erreicht werden können. DFI-Anlagen bieten eine deutliche Komfortsteigerung für die Reisenden, insbesondere wenn diese nicht alles über ihr Smartphone regeln können oder wollen.“

Die beiden Sozialdemokraten erinnern daran, dass die SPD erstmals 2011 die Aufstellung von DFI-Anlagen beantragt hatte: „Vor einem Jahrzehnt wäre der Kreis damit weit vorne gewesen, aber das hat die konservativen Kreistagsmehrheit leider jahrelang blockiert. Nun wird man im Vergleich zum Umland deutlich schlechter ausgestattet sein. Dies ist ein Beispiel für die eher zufällige, als planvolle Verkehrspolitik der CDU-geführten Kreistagsmehrheit.“

Neben dem massiven Ausbau in Brühl, wo die Stadtwerke einen eigenen Stadtbus betreiben, wird auch im Rhein-Sieg-Kreis (Anlagen für 447 Haltestellen) und im Kreis Euskirchen (Anlagen für 753 Haltestellen) die weitreichende Ausstattung mit DFI-Anlagen dank entsprechender Fördermittel vorangetrieben.

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