Weiter Stillstand im Brauweiler Ortskern

Unser Ratsmitglied Dr. Harald Thomas berichtet aus der letzten Sitzung des Planungsauschuss der Stadt Pulheim:

Bild: hochhausen

Was passiert mit dem leerstehenden Komplex im Zentrum von Brauweiler, der ehemaligen Abteipassage?“, das fragen sich nicht nur viele Einheimische, sondern auch Besucher der Abtei, die sich über das „Geisterhaus“ gegenüber der Abtei wundern. Da es kaum verlässliche Informationen gibt, brodelt die Gerüchteküche. Spekulationen über einen neuen Verkauf der Immobilie, über Renovierungspläne, mögliche neue Nutzungen und die geschäftliche Situation des Eigentümers machen die Runde. Für die SPD war dies der Anlass, im Planungsausschuss des Stadtrates wieder einmal nach dem Stand der Dinge zu fragen, in der Hoffnung dass sich inzwischen eine greifbare Lösung abzeichnet.

Zur Erinnerung: Im Jahr 2018 hatte eine Immobiliengesellschaft das marode und weitgehend leerstehende Gebäude gekauft, um es abzureißen und dort einen neuen Standort für den REWE-Markt und Wohnungen zu errichten. In großer Eile betrieben Stadtrat und Verwaltung auf Drängen des Investors das Planungsverfahren, damit schon 2022 das „Abteiquartier“ fertiggestellt sein sollte.

Doch es kam ganz anders. Plötzlich war von Eile keine Rede mehr, nur noch von Problemen. Und dann hatte sich REWE entschieden, am alten Standort zu bleiben und diesen zu erweitern. Damit waren die Pläne, ein Abteiquartier mit einem großen Supermarkt zu bauen, krachend gescheitert.

Das war der Stand der Dinge vor etwa 2 Jahren. Und das ist auch heute noch die aktuelle Lage. So die Antwort der Stadtverwaltung auf die Anfrage des SPD-Ratsmitgliedes Dr. Harald Thomas. Demnach will die Immobiliengesellschaft noch immer Wohnungen und Läden bauen. Aber wie genau und vor allem wann, weiß niemand wirklich. Es wird ein komplett neues Planungsverfahren mit allen Gutachten und Stellungnahmen geben. Das wird dauern. Vor 2025 ist nicht einmal mit dem
Abriss des jetzigen Gebäudes zu rechnen, und dann kommt noch die Bauphase.

Aber das Wichtigste fehlt schon jetzt: konkrete Pläne des Investors. Wann können wir damit rechnen? Die Stadtverwaltung teilt dazu mit, sie sei „bemüht, eine gute Planung und eine zügige Umsetzung herbeizuführen.“ Na dann!

Aber ein Trostpflästerchen gibt sie uns noch mit: im Laufe des nächsten halben Jahres sollen die Brauweiler in einer öffentlichen Informationsveranstaltung über den Sachstand informiert werden. Was wird der Bürgermeister uns dann sagen? Vielleicht einen seiner Lieblingssätze: “Wir sind in guten Gesprächen.“ Oder wird er die Ruine feierlich unter Denkmalschutz stellen. Die Brauweiler mit ihrer tausendjährigen Abtei müssen wohl halt in anderen Zeitfenstern denken, wie schon die unendliche Geschichte mit dem Guidelplatz zeigte.

Eins ist sicher: Die SPD wird in diesem Thema am Ball bleiben.

 

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