Keine Zeit für das Vergessen

Die Ansammlung an Verbrechen der Menschheit löst bis heute eine bedrückende Atmosphäre aus. Diese haben wir am 05.11.22 am eigenen Leib spüren können.

Gemeinsam mit den Jusos Rhein-Erft besuchten wir die Gedenkstätte des LVR-Kulturzentrums in der Abtei Brauweiler. Es handelt sich dabei um eine Dauerausstellung, die die Erlebnisse zwischen den Jahren 1933 bis 1945 thematisiert. Seit dem 09.11.2008 haben Besucher die Möglichkeit sich über die dort geherrschte Grausamkeit zu informieren. Das Gelände der 1024 eingeweihten Abtei wurde 1809 unter der Besatzung von Napoleon als Bettlerdepot verwendet und bereits 1815 unter preußischer Verwaltung in eine Arbeitsanstalt umgewandelt. Unter Hitlers Herrschaft war es eines der ersten Konzentrationslager, das hauptsächlich von der Gestapo als Gefängnis genutzt worden ist.

Die treibenden Kräfte Josef Wißkirchen und Hermann Daners machten es sich zur Aufgabe die Geschehnisse aufzuarbeiten und verdeutlichten die drastischen Folgen des Nationalsozialismus. Die Basis der Ausstellung sind die beinahe im Originalzustand erhaltenen Zellen, in welchen Frauen untergebracht worden waren. Dort haben sie Furcht, Folter und vermehrt den Tod erfahren. Der Fokus richtet sich auf die zahlreichen Opfer. Unter ihnen Konrad Adenauers Frau Auguste, die unter Folter den Aufenthalt ihres Mannes verraten hat, um vermeintlich ihre Kinder vor einem ähnlichen Schicksal zu schützen. Konrad Adenauer selbst war im Jahre 1944 zwei Monate inhaftiert. Geprägt von Schuldgefühlen hat Auguste sich versucht das Leben zu nehmen, doch dies missglückte ihr. Später starb sie an den Folgen ihres Suizidversuchs.

In der Gedenkstätte dokumentiert und sichtbar gemacht, ist das Leid der Frauen und ihre Inschriften in den Wänden.

Es war uns nicht bewusst, dass wir einen großen und prägenden Teil unserer Geschichte direkt vor unserer Tür haben, doch was uns bewusst ist, ist die Tatsache, dass wir diesen nicht in Vergessenheit geraten lassen dürfen!

Daher sollten sämtliche weiterführenden Schulen im Geschichtsunterricht diese Gedenkstätte besuchen!

Uns ist es ein Anliegen Aufklärung zu leisten, denn:

Wer die Geschichte nicht erinnert, ist verurteilt, sie neu zu durchleben.” (George Santayana)