Anfrage der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Pulheim für die Sitzung des Jugendhilfeausschusses am 16. September 2021.
Sehr geehrter Herr Kahsnitz,
sehr geehrter Herr Bürgermeister Keppeler,
in dieser Woche wurde die neue landesweite Statistik über die Zahlen von Kindeswohlgefährdungen veröffentlicht. 54.347 Fällen wurden in ganz NRW im Jahr 2020 gemeldet – satte 9,3 Prozent mehr als im Vorjahr 2019; dort waren es 49.707 Fälle, in denen die Jugendämter eine Einschätzung bei Verdachtsmomenten abgaben.
Dieser ansteigende Trend ist bei uns im Rhein-Erft-Kreis erfreulicherweise nicht zu verzeichnen. In den zehn Städten des Kreises wurden im vergangenen Jahr 82 Fälle weniger als 2019, nämlich insgesamt 1.514 Fälle von möglicher Kindeswohlgefährdung gemeldet. In 157 dieser Fälle war das Wohl eines Kindes leider auch wirklich akut gefährdet; in 652 Fällen lag zwar keine direkte Bedrohung vor, dafür stellte sich jedoch die Notwendigkeit von Hilfs- und Beratungsangeboten für die jeweiligen Erziehungsberechtigten heraus. Und in kreisweit 552 Fällen handelte es sich um „Fehlalarme“.
Wir bitten Sie, in der kommenden Sitzung des Jugendhilfeausschusses am 16. September darzustellen, wie sich die Zahlen der Kindeswohlgefährdung im vergangenen Jahr 2020 – auch im Vergleich zu den letzten drei Vorjahren – in Pulheim entwickelt haben. Gleichzeitig regen wir an, in einer der kommenden Ausschuss-Sitzungen einmal etwas detaillierter zu berichten, welche Hilfs- und Beratungsangebote es in unserer Stadt seitens des Jugendamtes gibt, wenn der Verdacht auf Kindeswohlgefährdung im Raum steht. Den entsprechenden Tagesordnungspunkt beantragen wir hiermit, die Terminierung nehmen Sie bitte nach eigenem Ermessen in Rücksprache mit der Verwaltung vor.
Mit bestem Dank vorab und freundlichen Grüßen
Ihr Torsten Rekewitz
Vorsitzender der SPD-Stadtratsfraktion