Unwürdiges Provisorium an der Synagoge in Stommeln: Woran liegt’s?

Monatelang schon sind die Bauarbeiten auf dem Grundstück vor der Synagoge in Stommeln abgeschlossen, das neu errichtete Wohnhaus an der Hauptstraße ist bereits bezogen. Direkt daneben: Ein Bauzaun, der provisorisch den Zugang zur dahinterliegenden Synagoge versperrt. Weit und breit jedoch nicht zu sehen: Das schöne geschmiedete Tor, das dort früher den Zugang ermöglichte oder verwehrte – und das eigentlich längst wieder montiert sein müsste.

Wir wüssten gerne, wo dieses Tor abgeblieben ist und wann es endlich wieder montiert wird. Das haben unser Stommelner Ratsmitglied Marita Pörner und unser Fraktionsvorsitzender Torsten Rekewitz – zugleich kulturpolitischer Sprecher – nun ganz offiziell angefragt. Das entsprechende Schreiben, das am Montag an den Bürgermeister herausgeschickt wurde, findet ihr hier.

Nun warten wir gespannt auf die Antwort. Vor allem aber darauf, dass das Tor endlich wieder den Zugang zu diesem einzigartigen Gebäude in Pulheim ziert. Gerade in dem Jahr, in dem wir nicht nur das 30-jährige Bestehen des international renommierten Synagogenprojekts feiern, sondern das auch noch das Festjahr zu 1700 Jahren jüdischen Lebens in Deutschland ist, hätte die Pulheimer Stadtverwaltung eigentlich von selbst darauf kommen können – nein, müssen! –, dass der Zugang zum Synagogengebäude kein monatelang ohne Not andauerndes Provisorium ist, sondern der Würde dieses Ortes angemessen. So bleibt es ein kleines und trauriges Beispiel dafür, wie viel Bedeutung der Kulturpolitik im Bürgermeisterbüro beigemessen wird und welcher Grad an Sensibilität dort herrscht. Schade und peinlich.