Der Ehrenvorsitzende der Rhein-Erft SPD, Klaus Lennartz, ist tot. Klaus Lennartz verstarb heute plötzlich und unerwartet im Alter von 75 Jahren. „Die Nachricht von Klaus Lennartz Tod stimmt uns alle betroffen. Wir sind in tiefer Trauer um einen engagierten Sozialdemokraten, der mehr als vier Jahrzehnte die Politik im Rhein-Erft-Kreis mitgestaltet und sich für das Wohl der Menschen unserer Region stark gemacht hat. Seiner Familie und seinen weiteren Angehörigen gilt unser tiefempfundenes Mitgefühl“, kommentieren die stellvertretenden Kreisparteivorsitzenden Dagmar Andres, Brigitte Dmoch-Schweren und Dierk Timm den Tod von Klaus Lennartz.
Seit seinem Beitritt zur SPD im Jahre 1963 war Klaus Lennartz auf zahlreichen politischen Ebenen bis zu seinem letzten Lebtag aktiv. Von 1973 bis 1976 war er Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Hürth. Von 1974 bis 2014 war er Mitglied des Rates der Stadt Hürth. In den Jahren 1975 bis 2001 war Klaus Lennartz SPD-Kreisvorsitzender. In den Kreistag des Erftkreises und späteren Rhein-Erft-Kreises wurde er im Jahr 1976 gewählt und gehörte dem Kreistag bis zu seinem Tode an. Von 1976 bis 1981 führte er die SPD-Kreistagsfraktion als Vorsitzender. Dem SPD-Bezirksvorstand Mittelrhein gehörte er von 1974 bis 2003 an. 1980 wurde Klaus Lennartz in den Deutschen Bundestag gewählt und gehörte ihm bis ins Jahr 2002 an. Von 1984 bis 1995 war Klaus Lennartz Landrat des Erftkreises. In Anerkennung seiner zahlreichen Verdienste ernannte ihn die Erftkreis-SPD im Jahr 2001 zum Ehrenvorsitzenden.
„Klaus Lennartz war es immer wichtig, seine Erfahrungen in die Ge-staltung der Gesellschaft von morgen einzubringen. Bis zuletzt lagen seine Interessen besonders auf zukunftsorientierten Projekten, die die Wirtschaft und die Gesellschaft hier bei uns vor Ort voranbringen. Er verstand sich als Initiator, Motivator und Förderer in den verschiedensten Bereichen. Sein großes und unermüdliches politisches En-gagement über mehr als vier Jahrzehnte hinweg, vor allem in Hürth, dem Rhein-Erft-Kreis und der Bundesrepublik Deutschland, bleiben unvergessen“ so Andres, Dmoch-Schweren und Timm einhellig.
Als Landrat des Rhein-Erft-Kreises brachte Klaus Lennartz das „WIKO 2000“ auf den Weg, ein Wirtschaftskonzept eines unabhängigen, renommierten Instituts, dass treffende Prognosen für die damalige Zukunft des Rhein-Erft-Kreises lieferte. Klaus Lennartz initiierte als Landrat ebenfalls die Gründung der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Rhein-Erft GmbH. Im Aufsichtsrat der RWE AG vertrat Klaus Lennartz von 1989 bis 1995 engagiert die Interessen seiner Heimatregion. Ende der 1980er Jahre bereitete Klaus Lennartz politisch die Ansiedlung der Fernsehstudios in Hürth vor, welche der Stadt Hürth und dem Rhein-Erft-Kreis bis heute große Strahlkraft in der Medien- und Kreativwirtschaft und der Technologiebranche Europas verleihen. Die Förderung der regionalen Wirtschaft war Klaus Lennartz in seinem politischen Wirken stets ein großes Anliegen. Erfolgreich setzte er sich für die Eröffnung von Gründer- und Innovationszentren im Rhein-Erft-Kreis ein, ebenso wie für Bereitstellung von Risikokapital, um jungen Existenzgründern mit guten Ideen zu Kapital zu verhelfen.
Auch die internationale Zusammenarbeit fiel nie aus dem Blickfeld von Klaus Lennartz. So war er Planer und Organisator eines Umweltsymposiums zwischen China und der Bundesrepublik Deutschland, auf dem deutschen Unternehmen aus der Umweltbranche Zugang zu den neuen Märkten in China gewannen. In den 1980er Jahren rief Klaus Lennartz die Nowgorod-Hilfe im Rhein-Erft-Kreis ins Leben, die die damals akute Hungersnot in Russland mit konkreten Hilfen aus dem Rhein-Erft-Kreis mildern wollte.
Klaus Lennartz war Mitglied mehrerer Stiftungen. Er war Mitglied der Gold-Krämer-Stiftung, deren Zweck es ist, geistig und körperlich behinderte, arme, alte und kranke Menschen sowie bedürftige Jugendliche zu unterstützen. Diese Schwerpunkte werden ergänzt durch die Förderung von Gesundheit, Bildung, Kunst und Kultur. Ebenso war Klaus Lennartz Mitglied der Kulturstiftung, der Sozialstiftung und der Sportstiftung der Kreissparkasse Köln. Seit 2005 war Klaus Lennartz Mitglied des Lew-Kopelew-Forums.
Klaus Lennartz war 1997 maßgeblich an der Gründung der Polizei-stiftung des Landes Nordrhein-Westfalen beteiligt. Ebenfalls maßgeblich trug er zur Gründung der Hochbegabtenstiftung der Kreissparkasse Köln bei. Auch die Medienschule Rhein-Erft entstand auf Initiation von Klaus Lennartz. Klaus Lennartz war Träger des Ehrenrings des Rhein-Erft-Kreises und Träger des Ehrenrings der Stadt Hürth.
„Die Sozialdemokratie verliert mit Klaus Lennartz einen hochengagierten Vordenker und Macher, der die Region und unsere Partei über Jahrzehnte hinweg geprägt hat und für dessen Lebensleistung wir dankbar sind“, so Dagmar Andres, Brigitte Dmoch-Schweren und Dierk Timm abschließend.
In der Geschäftsstelle der Rhein-Erft SPD wird ab kommenden Donnerstag ein Kondolenzbuch ausgelegt, in das sich alle Bürgerinnen und Bürger eintragen können. Dies ist dienstags bis freitags zwischen 09:00 Uhr und 14:00 Uhr möglich, sowie nach telefonischer Vereinbarung unter 02235-927140. Die Geschäftsstelle der Rhein-Erft SPD befindet sich in Erftstadt-Liblar in der Fritz-Erler-Straße 2.