Im Kreistag am vergangenen Donnerstag stand das Thema Energielieferverträge für die Einrichtungen des Rhein-Erft-Kreises auf der Tagesordnung. Der Vorschlag der Verwaltung sah vor, dass bei Gaslieferungen optional 10% Bio-Gas bezogen werden sollen. Die SPD-Fraktion hatte im Kreisausschuss vorgeschlagen, einen vollständigen Umstieg anzustreben. Dies sei angesichts der notwendigen Klimaschutzanstrengungen geboten. Die Mehrheit aus CDU, Grünen und FDP hatte daraufhin, statt wie geplant die Verwaltungsvorlage abzunicken, eine Vertagung in den Kreistag durchgesetzt. Dort setzten die Koalitionäre nun einen eigenen Vorschlag durch, der sogar hinter der ursprünglichen Verwaltungsvorlage zurückblieb. Dazu erklärt der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion, Dierk Timm:
„Für eine Ausschreibung für die Jahre 2021 bis 2023 orientieren sich CDU und Grüne bei ihrem Vorschlag an dem, was der sich gerade aufbauende Markt für den saubersten Wasserstoff, nämlich den aus grünem Überschussstrom, heute anbietet. Das finden wir viel zu kurz gesprungen. Wir wollten ein klares Marktsignal senden und wenigstens die Option festschreiben, deutlich höhere Anteile zu beziehen, sobald der Markt das hergibt.
Klar ist, dass wir den Klimaschutz spürbar voranbringen müssen. Dazu sollte die öffentliche Hand mit gutem Beispiel vorangehen und neben intensiven Einsparbemühungen darauf achten, dass die bezogene Energie so wenig klimaschädlich wie möglich ist. Die Grünen haben hier nun einen Beschluss zu verantworten, der sogar noch hinter der mageren 10%-Quote der Verwaltungsvorlage zurückbleibt und bei etwa 6,5% stehen bleibt. So wird weder ein klares Signal an den jungen Markt gesendet, noch ernsthafter Klimaschutz betrieben. Grüne und ihre Koalitionspartner geben sich mit einem Feigenblatt zufrieden.“