Der Qualitätsbericht des Zweckverbands Nahverkehr Rheinland belegt mit Zahlen, was die Pulheimer Pendler in 2018 häufig erdulden mussten. Die Linie RE8 war mit fast 5% Kapazitätsausfall die schwächste Linie im Rheinland. Grund dafür war unter anderem, dass der RE8 „gezielt geschwächt“ wurde, „um mit den freigesetzten Fahrzeugen den von Ausfällen bedrohten Parallelverkehr der RB27 aufrecht zu erhalten“.
Der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion und Vorsitzende des NVR-Aufsichtsrats, Dierk Timm, erläutert:
„Diese untragbare Entwicklung war besonders fatal, weil die Strecke Pulheim-Köln gerade in den Morgenstunden über die eigentliche Kapazität hinaus von den Kunden genutzt wird. Kommt dann nur ein Kurzzug, kann von Reisekomfort keine Rede mehr sein, wenn man überhaupt mitkommt.“
Die in den Gremien des NVR beschlossenen Fahrplanänderungen und Trassenanmeldungen, bringen auch den Einsatz neuer Fahrzeuge mit sich. Dadurch sollen die Ausfallzahlen deutlich minimiert werden. So rollen demnächst dann Neufahrzeuge des Typs Coradia Continental über die Gleise. Dadurch soll, neben Kapazitäts- und Komfortverbesserungen, endlich ein dauerhaft ausreichendes Angebot an Fahrzeugen gewährleistet werden. Auch bei der RB 27 werden die bisher eingesetzten ET 425 Elektrotriebwagen komplett neugestaltet, was den Reisekomfort spürbar verbessert.
„Auch hier verspricht der Betreiber zukünftig ein deutlich stabileres Angebot“, betont Timm. „Fahrplan und Linienweg der RB27 und der RE8 werden ab dem 15.12.2019 getauscht. Dies ist eine Vorbereitungsmaßnahme für den schrittweisen S-Bahnausbau, damit zukünftig bei der RE8 keine weiteren Anpassungen mehr nötig sind. Gleichzeitig werden weitere Lücken im Spät- und Wochenendangebot geschlossen“, fasst Timm die Änderungen im Fahrplan zusammen.
Zusätzlich wird es auf der S-Bahnstrecke Worringen-Köln Hbf einen früheren Betriebsbeginn bereits ab 4:32 Uhr geben. Der Vorsitzende der SPD-Fraktion im Pulheimer Stadtrat, Frank Sommer, betont:
„Wir Sozialdemokraten setzen uns seit langem dafür ein, dass die Busanbindung von Pulheim nach Worringen endlich deutlich verbessert wird. Pendler nach Düsseldorf könnten dann komplett auf ihr Auto verzichten.“
Die Pulheimer Sozialdemokraten Timm und Sommer sind sich einig:
„Die Angebotsverbesserungen sind sehr willkommen, aber am wichtigsten ist, dass die Pendler aus Pulheim sich endlich wieder auf das Angebot verlassen können. Die ständigen Zugausfälle und überraschenden Kurzzüge mit stark reduziertem Platzangebot sind nicht tragbar. So kann eine Mobilitätswende, die wir im Metropolraum Köln unbedingt intensivieren müssen, nicht gelingen. Die versprochenen Verbesserungen müssen zu 100% umgesetzt werden.“