Klimaschutz im Rhein-Erft-Kreis kommt unter Jamaika nur gemächlich voran

Die Jamaika-Koalition wird im kommenden Kreistag einen Antrag einbringen, mit dem die REVG beauftrag wird, zu untersuchen, welche alternativen Antriebssysteme künftig in der eigenen Busflotte eingesetzt werden sollen. Hierzu erklärt der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion, Dierk Timm:

„Während der alte Partner im Busverkehr, die RVK,  inzwischen eine stattliche Flotte an Wasserstoffbussen einsetzt, im Kreis Euskirchen die Umstellung der Busflotte auf regional erzeugtes Biogas beschlossene Sache ist und in Köln immer mehr Elektrobusse eingesetzt werden sollen, wird bei uns nun immerhin ein Prüfauftrag erteilt. Besser spät als nie, aber hier wurden Jahre verplempert und auf absehbare Zeit ist die kreiseigene REVG mit ihren Verträgen auf Dieselbusse festgelegt. Ich befürchte, vor Mitte des Jahrzehnts wird sich bei uns im Kreis nichts ändern.“

Diese erstaunliche Gemächlichkeit der Jamaika-Koalition beim Thema Klimaschutz zeigt sich auch bei anderen Themen. So wurde im vergangenen Kreisausschuss der Vorschlag der SPD-Fraktion, die CO2-Emissionen von REVG und Verwaltung durch den Ankauf von Zertifikaten nach dem sogenannten Goldstandard direkt zu kompensieren, lediglich in den Umweltausschuss verwiesen (Antrag im Wortlaut).

„Wenn sich Verwaltung und Jamaika auf die Schulter klopfen, dass sie versuchen wollen bis 2030 klimaneutral zu sein, aber nicht bereit sind, für einen sofortigen Beitrag zum Klimaschutz die Hand zu heben, dann darf man die Ernsthaftigkeit der Anstrengungen hinterfragen. Eine Aussage wie „vermeiden ist besser als kompensieren“ von Jamaika zeigt nur, wie oberflächlich sich die Kreistagsmehrheit mit dem Thema befasst. Selbstverständlich ist vermeiden besser, aber wir haben die Möglichkeit sofort unsere Emission zu kompensieren. Was spricht dagegen dies zu tun, bis Verwaltung und REVG endlich ihren Beitrag leisten können?“, wundert sich Timm.

Laut Umweltbundesamt (Stand 2017) hat der Energiesektor im Vergleich zu 1990 27% CO2-Emissionen eingespart. Die aktuellen Planungen der Kreisverwaltung gehen von eigenen Einsparungen von lediglich 20% bis 2020 aus.

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