Die Maßnahmenliste im Abschlussbericht der Kommission für Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung umfasst zahlreiche Infrastrukturprojekte aus dem Bereich des Schienenverkehrs. Neben bereits geplanten Maßnahmen wie der Erft-S-Bahn, stehen auch zusätzliche Haltepunkte, die Schienenquerung des Rheins bei Wesseling und Lückenschlüsse auf der Liste. Diese Projekte haben einen mittel- bis langfristigen Zeithorizont. Auf der Verbandsversammlung des Zweckverbands Nahverkehr Rheinland (NVR) am vergangenen Freitag in Köln wurde beschlossen, die Umsetzung dieser Maßnahmen ab sofort intensiv zu unterstützen. Dazu erklärt der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion, der auch Vorsitzender des Aufsichtsrats des NVR ist, Dierk Timm:
„Damit wir die Chancen die im beschleunigten Ausstieg aus der Kohleverstromung liegen für die Region wahrnehmen können, müssen wir dafür sorgen, dass es einen echten Sprung nach vorne bei der Leistungsfähigkeit unserer Verkehrswege gibt. Besonders die Schienen im Bahnknoten Köln und dem benachbarten Umland sind inzwischen so ausgelastet, dass die stetig steigende Nachfrage der Kunden kaum noch adäquat befriedigt werden kann. Hier trifft die Energiewende auf die laufende Mobilitätswende. Mit dem Beschluss haben wir ein starkes Zeichen gesetzt, dass wie die Herausforderung Kohleausstieg als Chance für ein modernes, leistungsfähiges Verkehrsangebot sehen. Noch bevor Bund und Land die notwendigen Gesetze und Regelungen abgestimmt haben, macht sich der NVR aktiv daran, die anstehenden Projekte umzusetzen.“
Der NVR wird Personalstellen für Beratungsleistungen und Planungskostenförderung von Kommunen und Vorhabenträgern zur schnellen Umsetzung von Infrastrukturmaßnahmen und Mobilitätsprojekten schaffen. Zur Vermeidung des Aufbaus von Doppelstrukturen wird der NVR dazu intensiv mit der Zukunftsagentur Rheinisches Revier zusammenarbeiten.
„Im Bereich Schienenverkehr besitzt der NVR eine enorme Kompetenz. Diese kann nun direkt für die Umsetzung der für den Strukturwandel wichtigen Projekte genutzt werden und die ZRR muss nicht für teures Geld eigene Experten einkaufen. Mir ist es wichtig, Reibungsverluste zu vermeiden und zügig die Umsetzung der Maßnahmen hinzubekommen. Ohne eine deutlich verbesserte Infrastruktur fehlen uns beim Strukturwandel viele Gestaltungsspielräume“, erläutert Timm.
„Starterprojekte“ für modernen Nahverkehr
„Für die Digitalisierung des Bahnknotens Köln habe ich mich intensiv eingesetzt. Dass hier nun rasch mit einer Machbarkeitsstudie die weitere Umsetzung angegangen wird, freut mich sehr. Hier sagen Experten deutliche Kapazitätssteigerungen voraus, ohne dass wir neue Schienen verlegen müssen“, beschreibt Timm eines von vier sogenannten Starterprojekten, die zeitnah umgesetzt werden sollen. Er führt weiter aus:
„Wichtig für einen angemessene Verkehrsplanung und –steuerung ist eine solide Datenbasis. Deshalb werden wir die Erfassung von Verkehrsdaten digital vernetzen, damit Kunden immer zuverlässig in Echtzeit informiert sind. Dazu gehört auch die digitale Erfassung der Belegungsszustände der P&R-Anlagen.“
Die Beschlussvorlage im Wortlaut: