Der offene Brief im Wortlaut
Offener Brief der SPD Fraktionen im Rhein-Erft-Kreis zur Geburtshilfe-Versorgung
Sehr geehrte Damen und Herren,
sehr geehrter Herr Claus,
sehr geehrter Landrat Kreuzberg,
sehr geehrter Herr Kesper,
sehr geehrter Herr Klein,
wie wir erfahren mussten, soll im Maria-Hilf-Krankenhaus in Bergheim die Geburtsstation geschlossen werden. Dies ist eine massive Einschränkung in der medizinischen Versorgung im Rhein-Erft-Kreis, die für die Bürger im Kreis eine große Belastung darstellt.
Natürlich verstehen wir, welchen finanziellen Druck ein solches Angebot bedeutet. Hier müssen sich die Rahmenbedingungen verbessern. Allerdings ist nicht jedem Menschen zuzumuten weite Strecken bis zu einer Geburtshilfe Einrichtung auf sich zu nehmen. Dies betrifft keineswegs nur die Anreise zur Geburt, sondern auch zu Vorbereitungsterminen etc. Vermehrte Ambulanzeinsätze werden die Folge sein.
Wir bitten darum, dass sich Landrat, Politik, Trägervorstand und Einrichtungsleitung gemeinsam bemühen, um eine Lösung im Sinne der Bevölkerung zu finden. Insbesondere die ärmeren und wenig mobilen Einwohnerinnen und Einwohner unseres Kreises dürfen nicht benachteiligt werden.
Der schöne Leitsatz Ihrer Stiftung im Sinne der Ordensschwestern: „Einfach da sein“ ist doch gerade auch im sensiblen Bereich der Geburtshilfe treffend.

Pressemitteilung
Zur angekündigten Schließung der Geburtsstation im Bergheimer Maria-Hilf-Krankenhaus erklärt der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion, Dierk Timm:
„Die angekündigte Schließung der Bergheimer Geburtsstation stellt einen massiven, nicht hinnehmbaren Einschnitt in die medizinische Versorgung des nördlichen Rhein-Erft-Kreises dar. Sie trifft vor allem jene Familien, die wenig mobil sind. Eine Steigerung von Krankenwagenfahrten und Notfalleinsätzen ist absehbar.“
Mit einem offenen Brief an die Betreiber des Krankenhauses und den Landrat haben die SPD-Fraktionen im Rhein-Erft-Kreis alle Beteiligten aufgefordert, gemeinsam nach Lösungen zu suchen, damit die Geburtsstation erhalten bleibt.
Die in Bergheim lebende gesundheitspolitische Sprecherin der Sozialdemokraten, Fadia Faßbender, erläutert:
„Unser primäres Ziel ist, dass die Geburtsstation erhalten bleibt. Notfalls muss die Einrichtung eins Geburtshauses diskutiert werden, falls der Kreis nicht eine andere Möglichkeit findet, das Angebot zu erhalten.“
Die Sozialdemokraten weisen auch darauf hin, dass die Begründung der Schließung mit sinkenden Geburtenzahlen nicht ohne weiteres schlüssig ist, denn im vergangenen Jahr war die Station mehrfach für einige Zeit aufgrund von Personalmangel geschlossen.
Klar sei, dass die Finanzierung der Geburtshilfe überarbeitet werden müsse, erklärt Timm. Aber hier seien Verbände und Bundespolitik gefragt. Bis dahin sei es auch die Verantwortung des Kreises, sicherzustellen, dass die Versorgung ausreichend ist. „Ich hoffe sehr, dass im gemeinsamen Gespräch der Verantwortlichen noch eine gute Lösung für die werdenden Mütter im Kreis gefunden werden kann.“