Abteipassage Brauweiler

Abteipassage Brauweiler im Juli 2018 - Foto: Bernd Dächer

Abteipassage Brauweiler: Gesamtkonzept und Bürgerbeteiligung sind Voraussetzung für neue Planung

 

Verärgerung und Unmut waren bei vielen Zuhörern und auch bei den Fraktionen in der Sitzung des Planungsausschusses des Pulheimer Stadtrates deutlich zu vernehmen. Denn in der Sitzung stellte die Stadtverwaltung die Pläne eines Projektentwicklers vor, die an Stelle der bisherigen Abteipassage einen großflächigen Lebensmittelmarkt und Wohnungen errichten will. Diese Planung soll dazu führen, dass das Brauweiler Zentrum wieder attraktiver wird und weitere Parkmöglichkeiten in einer Tiefgarage entstehen.

Viele Bürgerinnen und Bürger sind gegenüber diesem Vorhaben sehr skeptisch, weil schon 2015 mit dem Stimmen aller Fraktionen beschlossen wurde, einen Rahmenplan für die Entwicklung des Ortskerns zu erstellen, bei dem auch die Einwohner und die ortsansässigen Geschäftsleute mitwirken sollen. Obwohl zwei Ausschüsse einstimmig für dieses Vorgehen stimmten, wurde dieser Rahmenplan von der Stadtverwaltung nie erstellt. Mit der vom neuen Eigentümer der Abteipassage beantragten Änderung des Bebauungsplans würden nun ohne jede Bürgerbeteiligung Fakten geschaffen, ohne dass bisher das erforderliche Gesamtkonzept vorliegt.

Die SPD drängt seit Jahren darauf, den Brauweiler Ortskern attraktiver zu gestalten. Ein gut sortierter Lebensmittelmarkt ist zweifellos ein zentrales Element in diesem Konzept. Es gehören aber auch weitere Bausteine dazu. Die können aber nicht allein den Rendite-Interessen eines Investors überlassen bleiben. SPD-Ratsmitglied Walter Lugt: „Für uns stehen die Bedürfnisse der Brauweiler und Dansweiler Menschen sowie die Existenz der Geschäftsleute im Ortskern im Vordergrund. Mit ihnen muss nun umgehend geklärt werden, wie sich Brauweiler in die nächsten zehn bis zwanzig Jahren entwickeln soll. Wir stimmen der weiteren Planung für das neue Abteiquartier mit dem REWE-Markt zu, unter der Bedingung, dass nun zeitgleich endlich das lange beschlossene Gesamtkonzept erstellt wird, und zwar unter aktiver Beteiligung der Brauweiler Bevölkerung. Die gesetzlich verpflichtenden Mitwirkungsmöglichkeiten reichen dazu nicht aus. Die Form einer neuen Bürgerwerkstatt beispielsweise ist für uns die geeignete Form der Beteiligung. Nur unter dieser Voraussetzung werden wir die weitere Planung für das Abteiquartier mittragen.“