CHAOS MIT ANSAGE: DAS GANZTAGS-FIASKO

Über 80 Ganztagsplätze fehlten in diesem Jahr an den Grundschulen in Pulheim-Mitte. Das kam nicht überraschend, es wurde in den letzten Jahren von der Schulverwaltung und dem Trägerverein GIP regelmäßig auf eine Unterversorgung hingewiesen. Deshalb hatte die SPD immer wieder den Ausbau des Offenen Ganztages eingefordert. Leider wurde dies genauso regelmäßig von der damaligen Ratsmehrheit aus CDU und FDP abgelehnt.

Im Frühjahr 2014 hatte im Runden Tisch zum Offenen Ganztag, bestehend aus Schulen, Eltern, Schulverwaltung und Parteien, die Barbaraschule dann dankenswerterweise angeboten eine weitere Ganztagesklasse zu eröffnen, wenn im Gegenzug die Stadt für die nächsten Jahre drei Räume zur Verfügung stellt, da sonst diese weitere Ganztagesklasse nicht in den Folgejahre weiter angeboten werden kann. Der Rat hatte am 17. Juni 2014 den entsprechenden Prüfauftrag erteilt. Seither erfolgte keine weitere Information der Verwaltung.

Auf eine konkrete Frage der SPD in der Stadtratssitzung am 3. September antwortete Kämmerer Thelen im Namen des Bürgermeisters, dass die Stadt den Plan, die Raumkapazitäten für den Ganztag an der Barbaraschule zu erweitern, nicht weiterverfolge. Angeblich zu teuer und der Bedarf sei für ihn nicht erkennbar. Das in Rede stehende Gebäude sei begutachtet worden, zu der Kaufsumme käme auch ein Renovierungsbedarf in ähnlicher Höhe hinzu. Da im Haushalt aber keine Mittel eingestellt wären, sehe er keinerlei Veranlassung in dieser Frage weiter aktiv zu sein. Protest des neben ihm sitzenden Bürgermeisters oder der neuen schwarz-grünen Mehrheit erntete er nicht.

"Wir Sozialdemokraten möchten aus dem Ganztagschaos in diesem und den letzten Jahren lernen und gemeinsam mit der Stadtverwaltung und den Eltern zufriedenstellende Lösungsvorschläge für die Zukunft erarbeiten. Wir brauchen schnell zusätzliche Ganztages-Plätze an den Pulheimer Grundschulen. Und diese müssen die hohe Qualität der bestehenden Gruppen haben. So, wie es jetzt aussieht, wird sich das Chaos dieses Jahres wiederholen, diesmal allerdings leider mit Ansage – im Namen des Bürgermeisters und der Ratsmehrheit", so SPD-Fraktionsvorsitzender Dierk Timm.