Am 23.09.2008 wurde von den Gutachtern der Firma GMF die Machbarkeitsstudie zu einem künftigen Bäderangebot der Stadt Pulheim vorgestellt. Seitdem wurden dem Rat der Stadt Pulheim viele Gutachten vorgelegt. Viele Bürgerinnen und Bürger sowie Vereine und Organisationen haben sich in der Diskussion um einen Hallenbadneubau eingebracht. Hier finden Sie den chronologischen Verlauf vom September 2008 bis zum Haupt- Finanzausschuss im März 2011.
Jahr 2008
Gemeinsame Sitzung zur Machbarkeitsstudie am 23.09.2008
Am 23.09.2008 fand die erste gemeinsame Sondersitzung des Haupt- und Finanzausschusses, der Ausschusses für Bildung, Kultur, Sport und Freizeit sowie des Ausschusses für Liegenschaften und Hochbau statt. In der Sitzung präsentierten die Gutachter der Firma GMF die Machbarkeitsstudie zu einem künftigen Bäderangebot der Stadt Pulheim.
Investitionskostenschätzung: 8.593.920 €
Deckungsbeitrag 2 (= jährlicher Zuschussbedarf der Stadt): 1.214.453 €
Problem: Deckungsbeitrag 2
Bei der Berechnung des Betrags, den die Stadt Pulheim für die Bäder jährlich aufbringen muss, um diese zu unterhalten, wurden nicht alle Kosten eingerechnet.
1. Die Kosten für die jährliche Abschreibung des 1995 sanierten Freibades in Höhe von 114.000 € wurden nicht berücksichtigt.
2. Bei den Zinsaufwendungen wurden die jährlich aufzuwendenden 28.500 € für das 1995 sanierte Freibad nicht eingerechnet.
Folglich hätte bei Berücksichtigung der beiden Beträge ein Deckungsbeitrag 2 in Höhe von insgesamt 1.356.953 € in der Machbarkeitsstudie zugrundegelegt werden müssen.
Dies ist deshalb interessant, da der spätere Ratsbeschluss vom 16.03.2010 den Deckungsbeitrag 2 auf 1,2 Millionen Euro jährlich festschreibt und sich dabei an der Machbarkeitsstudie orientiert.
Ratssitzung vom 16.12.2008
In der Ratssitzung vom 16.12.2008 wurde beschlossen, dass das Hallenbad in Stommeln gebaut werden soll. Dieser Ratsbeschluss gilt bis heute. Zudem wurden verschiedene Ergänzungen beschlossen.
Ergänzung 1
Der Hallenbadneubau im Bereich des jetzigen Freibads in Stommeln sollte unter gleichzeitiger Berücksichtigung notwendiger Sanierungsmaßnahmen im Freibadbereich unter Einbeziehung des Sportlertraktes in den Hallenbadneubau entsprechend den Empfehlungen der Firma GMF geplant und durchgeführt werden.
Kosten: 360.000 € netto (428.400 € brutto) inklusive Baunebenkosten
Ergänzung 2
Der Hallenbadneubau sollte über die Empfehlungen der Firma GMF hinaus mit folgender Ergänzung geplant werden:
Errichtung eines Sprungturmes (3 m Plattform, 1 m Sprungbrett);
ab der Hälfte tieferes Becken abfallend auf 3,40 m
Kosten: 625.000 € netto (744.000 € brutto) inkl. Baunebenkosten
Ergänzung 3
Der Abriss des vorhandenen Hallenbades sollte in den Maßnahmenkatalog mit einbezogen werden.
Kosten: 456.000 € netto (543.000 € brutto) inkl. Baunebenkosten
Problem: Investitionskosten und Deckungsbeitrag
Die Investitionskosten erhöhten sich aufgrund der beschlossenen Ergänzungen auf 10.035.000 € netto (11.950.000 € brutto).
Dementsprechend erhöhen sich auch die jährlichen Aufwendungen für Zinsen und Abschreibung, die den aufzubringenden Deckungsbeitrag der Stadt Pulheim mit ausmachen.
Jahr 2009
Ratssitzung vom 30.06.2009
In der Ratssitzung vom 30.06.2009 wurde von den Gutachtern das Pflichtenheft vorgestellt. Im Pflichtenheft werden die Investitionskosten für einen Hallenbadneubau (inklusive der beschlossenen Ergänzungen) auf 12.500.000 € netto (14.875.000 € brutto) beziffert.
Daraufhin wurde vom Rat beschlossen, dass in das Pflichtenheft die Vorgabe aufgenommen werden sollte, gemeinsam mit dem Planungsentwurf Einsparungsvorschläge einzurechen. Damit wollte der Rat erreichen, dass der Neubau im Rahmen der bereitgestellten Haushaltsmittel von 9.663.866 € netto (11.500.000 € brutto) ermöglicht wird.
Einsparungsvorschläge könnten sich sowohl auf das Angebot (z.B. Sauna, Sprungturm, etc.) als auch auf die Material- und Ausstattungsqualitäten beziehen.
Jahr 2010
Ratssitzung vom 16.03.2010
Die Gutachter stellen die Varianten 1 bis 3 dem Rat vor. Danach beschließt der Rat, dass die Verwaltung beauftragt wird, in Ergänzung zu den bisherigen Vorschlägen, verschiedene Varianten für den Neubau eines Hallenbades zu ermitteln, bei denen ein jährlicher städtischer Zuschussbedarf (Deckungsbeitrag 2) von 1,2 Millionen Euro nicht überschritten werden darf.
Folglich steht nunmehr seit dem 16.03.2010 folgendes zum Hallenbadneubau fest:
1. Hallenbadneubau am Standort Stommeln – Ratsbeschluss vom 16.12.2008
2. Investitionskostengrenze: 9.663.866 € netto – Ratsbeschluss vom 30.06.2009
3. Deckungsbeitrag 2: jährlich 1.200.000 € – Ratsbeschluss vom 16.03.2010
Ratssitzung vom 11.05.2010
Die Gutachter stellen die vierte Variante vor. Auch diese Variante liegt mit Investitionskosten von 11.714.445,09 € netto und einem jährlichen Zuschussbedarf in Höhe von 1.415.797,00 € weit über den vom Rat beschlossenen Vorgaben.
Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses vom 26.10.2010
Die Verwaltung legte dar, dass im Ältestenrat nochmals über die bislang vorliegenden Planungsalternativen am Standort Stommeln diskutiert wurde.
„Herr Schubert, von der Firma WSP CBP nahm in Bezug auf die finanziellen Konsequenzen auch zu einer angedachten fünften Alternative (reines Sportbad, fünf Bahnen á 25 m, plus Lehrschwimmbecken mit Hubboden, ohne Sauna) ausführlich Stellung. Im Ergebnis konnte festgehalten werden, dass diese Variante im Rahmen der vorhandenen Investitionskosten finanzierbar ist. Allerdings liegen die Gesamtfolgekosten wie bei den bisherigen Varianten mit 1,4 bis 1,6 Millionen € deutlich über der vom Rat beschlossenen Grenze von 1,2 Millionen €.
In Anbetracht dessen, dass in Bezug auf die Folgekosten keine finanzierbare Alternative existiert und auf der anderen Seite Handlungsbedarf in erheblichem Umfang besteht, soll nunmehr zur Vorbereitung der endgültigen Ratsentscheidung geprüft werden, ob neben dem derzeitigen Hallenbad Pulheim (auf der Schwimmbadwiese) ein reines Sportbad (fünf Bahnen á 25 m, plus Lehrschwimmbecken, ohne Sauna) errichtet werden kann, wie hoch die Investitionskosten und wie hoch die Folgekosten sind. Dies soll im Rahmen einer Studie durch die Firma WSP CBP/Büro Krieger erfolgen. Hierdurch ist sicher gestellt, dass dem Rat alle Informationen im Vorfeld der zu treffenden Entscheidungen zur Verfügung stehen.“ (Quelle: Sachstandsbericht „Neubau Hallenbad“, Verwaltungsvorlage 457/2010)
Ratssitzung vom 09.11.2010
Auf Anfrage der SPD sollte die Machbarkeitsstudie für das geplante Hallenbad nicht nur für den Standort Pulheim, sondern auch für den Standort in Stommeln gefertigt werden.
Jahr 2011
Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses vom 29.03.2011
Die Gutachter der Firma GMF stellten die Varianten 5 Neu vor. Auch diese Varianten können nicht alle Vorgaben erfüllen. Zwar liegen die Varianten innerhalb des Investitionsrahmens, jedoch sind die Deckungsbeiträge über der Grenze von 1,2 Millionen Euro.