Auf dem 2.Treffen der Bürgermeister der linksrheinischen Kölner Nachbarkommunen, des Oberbürgermeisters von Köln sowie des Landrates des Rhein-Erft-Kreises am Freitag, den 22.10.2010 in Brühl wurde u.a. über die geplante Regionaltangente Köln-Rhein-Erft diskutiert.
Hierbei wurde ein Handlungsvorschlag zur regionalen Abstimmung zum Ausbau der L 183 im Rhein-Erft-Kreis und in Köln vorgestellt.
Zum Sachstand
Die Bonnstraße stellt als Landesstraße 183 nicht nur die wesentliche Nord-Süd-Straßenverbindung (parallel zur Autobahn A 1) durch den Rhein-Erft-Kreis dar, sondern übernimmt gleichzeitig wichtige zwischenörtliche Erschließungsaufgaben für die Städte, die von ihr durchlaufen werden.
Bedingt durch die allgemeine Zunahme des MIV wurde die Bonnstraße partiell bereits ausgebaut, Knotenpunkte wurden verstärkt. Immer wieder führen konkrete Einzelfragestellungen zu der Erfordernis, aus Perspektive der einzelnen Kommunen die Bonnstraße in ihrer Ganzheit zu betrachten, um nachhaltige Entscheidungen für die Stadtentwicklungen vorbereiten zu können. Als Beispiel kann hier die Verlagerung des Großmarktes der Stadt Köln aufgeführt werden, aber auch zahlreiche Planungen in den Städten mit verkehrlicher Anbindung über die L 183.
In den Jahren 2006 bis 2009 erarbeitete ein Kreis der Kommunen in Abstimmung mit dem Rhein-Erft-Kreis anlässlich der Neuaufstellung des Teilflächennutzungsplanes für den Kölner Westen eine Bestands- und Planungsanalyse, die über die Kommunalgrenzen hinweg schaute: die Integrierte Interkommunale Raumanalyse (IIRA). Nach Vorliegen dieser Analyse wurde durch die Bürgermeister der beteiligten Städte (nunmehr ergänzt durch die Städte Brühl und Wesseling, die sich bereits seit längerem angeschlossen hatten) beschlossen, dass an die IIRA in Form konkreter einzelner Fragestellungen angeknüpft werden soll. Eines der Handlungsfelder ist die Entwicklung einer optimalen Planung für die Bonnstraße bzw. L 183 aus Sicht der Kommunen und in Abstimmung mit den Straßenbaulastträgern.
Zieldefinition der Aufgabenstellung
1.Auftaktveranstaltung
Aufbauend auf die Ergebnisse der Verkehrsuntersuchungen zum neuen Frischezentrum im Kernbereich der Regionaltangente ist nun die Planung insgesamt mit Ringschluss im Norden an die A 57 und im Süden an die L 150 anzugehen.
Im Rahmen einer Auftaktveranstaltung in Werkstattform (diese könnte in Pulheim stattfinden) sollten sich die Fachplaner der Kommunen und des Kreises über Chancen und Konflikte der Regionaltangente austauschen, vorliegende politische Beschlüsse zusammenführen, den Untersuchungsraum und die Untersuchungstiefe definieren und Aufgaben verteilen.
2. Vorlagensammlung
Anschließend sollen in einer vorbereiteten Dokumentstruktur Informationen für das jeweilige Gebiet (d.h. Bonnstraße und Umgebung) gesammelt und Stellungnahmen aus Sicht der Gebietskörperschaften formuliert werden. Hierzu gehören die Darlegung von Gutachten, Verkehrszählungen und die Darstellung von Konfliktbereichen.
3.Analyse und Bewertung
Ergebnis wäre eine gebündelte Stellungnahme, welche die Ist-Situation darstellt und ungefiltert – und möglicherweise auch partiell widersprüchlich – die Problemstellungen aus Sicht der betroffenen Gebietskörperschaften darstellt.
4.Ausgleich der Meinungen
Im nächsten Schritt müssen Widersprüche ausgeräumt, gemeinsame Lösungsansätze diskutiert und das gemeinsame regionale Interesse konkretisiert werden. Hierbei ist auch der Landesbetrieb Straßenbau als Straßenbaulastträger einzubeziehen.
5.Interkommunale Vereinbarung
Mit einer konkreten Zielsetzung wird die gemeinsame Meinung und Forderung an das Land bzw. den Bund und den Straßenbaulastträger formuliert. Ziel ist eine regionale Bündelung der Interessen und eine Berücksichtigung der Ergebnisse bei der Fortschreibung des entsprechenden überregionalen Bedarfsplanes.