Gemeint ist der weitere Ausbau bestehender Straßen und Neubau von Teilstrecken von Wesseling bis Worringen in einem Halbkreis um das Kölner Stadtgebiet. Im Bereich von Pulheim soll die Bonnstraße zur vierspurigen Schnellstraße ausgebaut und bis Sinnersdorf verlängert werden.
Das klingt gut, denn seit Jahren setzt sich die SPD dafür ein, die Staus auf der Bonnstraße durch intelligente Ampelschaltungen und mehr Abbiegespuren abzubauen. Im Dickicht von Zuständigkeiten, Verkehrszählungen, Bedarfsberechnungen und Landesprioritäten war dies bisher ein mühsamer Kampf. Der Grund, warum dies plötzlich zur Chefsache wird ist einfach: Die Stadt Köln will ihren Großmarkt von Raderthal nach Marsdorf umsiedeln.
Nach Ansicht von Fachleuten sind umfangreiche Maßnahmen erforderlich, um den erwarteten LKW-Verkehr aufzunehmen, sogar der Bau einer weiteren Rheinbrücke bei Köln-Godorf ist im Gespräch.
Der vierspurige Ausbau der Bonnstraße klingt zunächst verlockend, aber tatsächlich soll damit nicht der jetzige Verkehrsfluss beschleunigt werden, sondern diese Schnellstraße soll mehr Fernverkehr anziehen. Sie soll als Umgehung des Autobahnrings dienen. Deshalb kann es sein, dass wir dort weiter im Stau stehen.
Erhebliche Auswirkungen werden vor allem auf die nahe gelegenen Wohngebiete zukommen. Die SPD erwartet, dass diese Problematik schon jetzt in der Öffentlichkeit diskutiert wird. Es gibt gute Gründe für den vierspurigen Ausbau der Bonnstraße und ebenso gute Gründe dagegen. Die Bürgerinnen und Bürger dürfen jedenfalls nicht mit fertigen Plänen konfrontiert werden. Stuttgart 21 zeigt eindeutig: Solche Großprojekte können nur in einem öffentlichen Verfahren im Konsens beschlossen werden!
Während die Bürgermeister anderer Kommunen die politischen Gremien ihrer Städte sofort informieren, schweigt der Pulheimer Bürgermeister zu diesem Thema und informiert nicht einmal den Stadtrat.