Neue Zukunft für Brauweiler?

Bebauung im Bereich Guidelplatz
Baumaßnahmen im Abteipark

Zwei Baumaßnahmen sind für die zukünftige Entwicklung im Ortszentrum von Brauweiler von erheblicher Bedeutung. Die Bebauung im Bereich des Guidelplatzes mit der Platzgestaltung und die Baumaßnahmen im Abteipark.
Für den Guidelplatz wurde inzwischen der Kaufvertrag mit der GOLD-Kraemer-Stiftung beurkundet. Schon bald sollen erste Veränderungen am Guidelplatz sichtbar werden. Bis zum kommenden August sollen die noch aufstehenden Bauten, u. a. der ehem. Edeka-Markt abgerissen sein, so dass die Bodendenkmalpflege mit ihren Bodenerkundungen beginnen kann. Mit dem Bau der Tiefgarage und den Hochbauten können noch in diesem Jahr beginnen.
Die zweite bedeutende Maßnahme steht im Abteipark an, wo der Landschaftsverband beabsichtigt, nach Eröffnung eines Archivs für Künstlernachlässe im ehem. Gutshof, weitere Schaumagazine zu errichten.

Über ein Jahrzehnt sind die ersten Vorschläge für eine neue Gestaltung des Ortskerns alt. Schon derzeit war es Ziel, mit der Neugestaltung den Ort aufzuwerten und seine Wirtschaftskraft zu stärken. Nach vielen Jahren enttäuschter Hoffnungen scheint es jetzt soweit, dass die Ziele realisiert werden. Zudem ergibt sich gleichzeitig die Chance, das kulturelle Angebot in Brauweiler durch die Maßnahmen im Abteipark weiter zu erhöhen. Die SPD begrüßt die glückliche Wendung und erhofft sich einen erheblichen Entwicklungsschub für den Ort. Wir hoffen, dass keine Einzelhandelsgeschäfte mehr schließen und im Gegenteil Voraussetzungen entstehen, dass sich neue Unternehmen ansiedeln.

Die Stadt kann sich aber jetzt nicht auf eine Beobachterposition zurück ziehen, sondern muss die Entwicklung positiv begleiten und anspornen. Schon der erste Workshop Ende der 90er Jahre machte klar, dass es für die Entwicklung keineswegs egal ist, wie sich der Ort in seinem Wege- und Straßennetz präsentiert. Dringlich empfohlen wurde, den Durchgangsverkehr auf leistungsfähige Umgehungen zu verdrängen und den Eigenverkehr (möglichst) umzuverteilen. Die SPD hat diese Forderungen sehr früh unterstützt und beispielsweise eine Umgehungsstraße gefordert, wie sie jetzt dringlich für den Landesentwicklungsplan angemeldet ist. Sie hat sich ferner für ein besseres öffentliches Nahverkehrsangebot eingesetzt, u. a. für eine Verbindung nach Weiden-West und einen näher an Brauweiler gelegenen Stadtbahnanschluss. Auch die unter großer Beteiligung durchgeführte Bürgerwerkstatt in 2008 ging auf die Initiative der SPD zurück.

Die Umgehungsstraße ist jetzt zwar auf einem guten Weg; allerdings wird es Jahre brauchen, bis sie umgesetzt ist. Deshalb setzen wir uns dafür ein, die vorhandenen klassifizierten Kreis- bzw. Landstraßen außerhalb des Ortskerns attraktiver zu machen (Grüne Welle Bonnstraße, Einfädelspur Bonnstraße an K10 etc.). Ebenso treten wir dafür ein, städtebaulich flankierend die Hauptstraßen innerhalb von Brauweiler zu verändern. Das betrifft die Verkehrsführung (mehr Raum für Fußgänger und Radfahrer) wie die Gestaltung der Eingangsbereiche.
Für die Bernhardstraße liegen hierzu konkrete Planungen vor, die umgesetzt werden, sobald der Rhein-Erft-Kreis seinen Haushalt verabschiedet hat. Für alle übrigen Bereiche gibt es kompetente Gestaltungsvorschläge aus den Gutachten von 1998 und 2000 sowie der Bürgerwerkstatt.

Ganz besonderes Augenmerk gehört dabei der Gestaltung der Ehrenfriedstraße. Wir wollen, dass der Guidelplatz – wie nahezu unisono empfohlen – als einheitliche Fläche bis zur Abtei ausgestaltet wird. Dadurch soll die Abtei als Bauwerk von europäischem Rang in den Ortskern einbezogen und die Trennwirkung durch die Straße beendet werden, ohne den noch nötigen Verkehr zu unterbinden. Der Verkehr muss langsamer, das Radeln sicherer und vor allem das Zufußgehen und Verweilen im Ort muss angenehm werden. Zudem sollte die Möglichkeit der Umgestaltung genutzt werden, um Wirtschaft (Einkaufen) und Kultur (Angebote in der Abtei) harmonisch zu verbinden. Es muss ein neues Ortskerngefühl entstehen.

Zu überlegen bleibt, wie die zu erwartenden und erwünschten zusätzlichen externen Ausstellungsbesucher sicher zu ihren Zielen kommen sollen, ohne zwangsläufig mehr Kfz-Verkehr ins Zentrum zu bringen. Wir meinen, dass hierzu eine intelligente Parkführung überlegt werden muss, wie sie in anderen Städten existieren. Im Bedarfsfalle ist auch zu prüfen, den Besuchern an den Ortseingängen Parkmöglichkeiten zu bieten, von wo sie zu Fuß die Ziele im Ortskern bzw. im Abteipark erreichen können. Folgende Örtlichkeiten kommen hierzu in Betracht: Parkplatzes des Landschaftsverbandes, das Feld vor dem Gymnasium (was gleichzeitig von der Schule genutzt werden könnte, der Platz gegenüber dem Friedhof (wobei wie bisher Veranstaltungen möglich bleiben können.)

Wir erwarten, dass die Stadtverwaltung schon bald unterstützende Initiative ergreift. Gegebenenfalls sind die Gutachter einzubeziehen, die schon im Jahre 2000 am Gutachten mitgearbeitet haben.