Wende in der Stadtpolitik als Ziel

Das Ergebnis war eindeutig: 98,8 Prozent aller stimmberechtigten Pulheimer SPD-Mitglieder stimmten am Dienstagabend im kleinen Saal des Kultur- und Medienzentrums für ihren Bürgermeisterkandidaten Florian Herpel.

Es war eine sichere Sache für den Dezernenten. Viel schief gehen konnte ohnehin nicht. Man hatte es den Genossen leicht gemacht. Der rote Stimmzettel trug nur einen Namen: Florian Herpel. Dort konnte man dann unter „Ja“ sein Kreuz machen. Diesen Hinweis befolgten dann auch 79 der 80 Stimmberechtigten. Einer schaffte es immerhin, einen ungültigen Zettel abzuliefern, sonst wäre es ein perfektes Ergebnis gewesen.

Eingestimmt wurden die 120 Mitglieder und Gäste durch eine engagierte Rede von Florian Herpels Ehefrau Wibke, die nicht aus dem privaten Nähkästchen plauderte, sondern für ihren Mann als Bürgermeister für Pulheim warb. Es folgte ein Kurzfilm mit Statements von Freunden und Nachbarn über einen liebenswerten Herpel. Sogar „Münte“ rief in dem Streifen mit rollendem „R“ zur Wahl des Kandidaten Herpel auf.

In seiner Rede bat Herpel die „lieben Genossinnen und Genossen“, ihn im Wahlkampf zu unterstützen, mit ihm am Politikwechsel in Pulheim zu arbeiten. Er warb für sein Ziel „Menschen statt Steine“, einer Wende in der Stadtpolitik. Mehr für die Menschen wolle er tun, weniger Geld für städtische Bauvorhaben ausgeben. Kein „weiter so“ solle es geben. Das Geld, das die bürgerliche Mehrheit beispielsweise in den Barbarapark investieren wolle, sei bei der Ausstattung der offenen Ganztagsgrundschulen besser angelegt.

Er wolle für einen Ausgleich zwischen den Generationen in der Pulheimer Stadtgesellschaft arbeiten. Vor allen sollten sich die Bürger in der Stadt langfristig wohlfühlen. Neben Attacken gegen die „bürgerliche Mehrheit“ im Rat, nahm Herpel seinen Gegenkandidaten Frank Keppeler ins Visier. Dieser verfüge im Gegensatz zu ihm für das Amt eines Bürgermeisters über keinerlei Verwaltungserfahrung. „Ich führe seit sechseinhalb Jahren das größte städtische Dezernat. Ich kann es“, beteuerte der Bürgermeisterkandidat.

Von DIETER WOLF, 16.10.08, 07:16h