
Einstimmig entschied die Mitgliederversammlung der Pulheimer SPD am Dienstagabend, Florian Herpel als ihren Kandidaten in die Bürgermeisterwahl 2009 zu schicken. 79 der 80 anwesenden stimmberechtigten Mitglieder votierten mit Ja für den einzigen Kandidaten, den SPD-Fraktions- und Parteivorstand vorgeschlagen hatten. Eine Stimme war ungültig.
Im Hinblick auf die Chancen der SPD bei den anstehenden Kommunalwahlen zeigte sich der Vorsitzende der Pulheimer SPD, Peter auf der Landwehr, zuversichtlich: Wir rechnen uns aus, da einiges gewinnen zu können, erklärte er bei seiner Begrüßung als Leiter der Versammlung im Kultur- und Medienzentrum in Pulheim.
In seiner Rede vor der Abstimmung versprach Herpel unter anderem sich dafür einzusetzen, dass in Pulheim der Gemeinsinn nicht abhanden kommt. Bei der Gestaltung der Attraktivität Pulheims für seine Bürger will Herpel sich besonders auf die Bildungssituation und Betreuungsangebote und den Dialog zwischen den Generationen konzentrieren, wie er ausführte.
Dass auch der politische Gegner einen jungen Kandidaten ins Rennen geschickt habe, wertete der 39-Jährige als eindeutiges Signal dafür, dass ein einfaches »Weiter so« nicht mehr angezeigt ist. Im September hatte die Mitgliederversammlung der Pulheimer CDU den 35-jährigen Rechtsanwalt Frank Keppeler, der seit 1999 Ratsmitglied ist, zu ihrem Bürgermeisterkandidaten gewählt. Mit dem gemeinsamen Willen zum Generationswechsel, so Herpel, endeten jedoch die Gemeinsamkeiten der SPD mit dem politischen Gegner. Vom Kandidaten der anderen unterscheidet mich einiges, erklärte der Jurist, um im Anschluss von seinen großen Erfahrungen in politischen Gremien und der Verwaltung zu sprechen. Als Beigeordneter leitet er das Dezernat II mit rund 200 Mitarbeitern. Das laut Herpel mit Abstand größte Dezernat umfasst das Sozialamt, das Jugendamt, das Amt für Schule, Kultur und Sport, das Ordnungsamt und das Standesamt.
Vor seiner offiziellen Nominierung hatte Wiebke Herpel den versammelten Mitgliedern und etwa 40 weiteren Zuhörern ihren Mann von seiner privaten Seite vorgestellt. Ein anschließender Filmbeitrag untermalte Bilder und Anekdoten aus Herpels Lebenslauf mit der Filmmusik von Forrest Gump. Und per Aufnahme gratulierte Franz Müntefering zur Nominierung Herpels und appellierte an die Genossen: Sorgt dafür, dass er ein gutes Ergebnis bekommt.
Von Susanne Neumann, 15.10.08, 18:33h