Pulheim – Die Messlatte liegt hoch. Auf 53.000 Bücher, CDs, CD-Roms, DVDs und Cassetten sowie sonstige Medien möchte die Stadt den Bestand der im Februar 2006 eingeweihten Stadtbücherei im Kultur- und Medienzentrum in absehbarer Zeit aufstocken.
Inwieweit sich das Ziel in naher Zukunft verwirklichen lässt, ein Medium pro Einwohner anbieten zu können, ist allerdings fraglich. Die Zahlen für 2007 belegen es: Nur minimal, von 44.357 auf nunmehr 44.519 Exemplare konnten Büchereileiter Manfred Gerten und sein Team den Medienbestand im vergangenen Jahr ausbauen. Das Geld reicht "nur aus, den Status quo zu wahren", gibt Gerten im Jahresbericht 2007 zu bedenken. Mit den im städtischen Haushalt verankerten 47.000 Euro ließen sich pro Jahr gerade mal acht bis zehn Prozent des Medienbestandes "zwecks Aktualisierung" austauschen. Das Ziel allerdings, etwa 53.000 Bücher, Zeitschriften, Daten- und Tonträger in den lichtdurchfluteten Räumen anzubieten, sei nur zu verwirklichen, wenn der jährliche Medienetat erhöht werde, so Gerten.
Größerer Bestand
Die SPD sagt es noch deutlicher: Die Medienausstattung sei ein "Knackpunkt", so Rainer Hinz kürzlich im Kultur-Ausschuss. Was er mit "Knackpunkt" meinte, das belegte Hinz an einem einfachen Zahlenbeispiel. "Werden im jetzigen Tempo Medien zugekauft, dann dauert es rund 60 Jahre, wollen wir den Bestand auf 53.000 Exemplare anheben", sagte Hinz.
So viel Zeit allerdings wollen die Sozialdemokraten nicht verstreichen lassen. Voll des Lobes, weil "das Bücherei-Team hervorragende Arbeit leistet", und die Stadtbücherei "eine Erfolgsgeschichte ist", fordern die Sozialdemokraten die Verwaltungsspitze und Bürgermeister Dr. Karl August Morisse auf, die Schwachstelle "Medienetat" zu beheben.
Für den nächsten Kultur-Ausschuss (27. Mai) hat die Fraktion nun beantragt, den Medienetat für das Jahr 2009 um 10.000 Euro zu erhöhen. Mehr Geld für die Stadtbücherei hatten 2007 auch schon die Grünen gefordert. Doch habe die Mehrheit im Stadtrat "unseren Antrag gnadenlos abgebügelt", so Annedore Brüske-Dierker.
VON MARIA MACHNIK