RWE: Alte Kraftwerke laufen länger

RWE-Braunkohlekraftwerk GV-Frimmersdorf
WWF-Studie: 4 NRW-Anlagen liegen alle am Rande der Braunkohletagebaue: Frimmersdorf bei Grevenbroich liegt auf Platz zwei in Europa, Kraftwerk Eschweiler/Weissweiler auf Platz sechs, Neurath in Grevenbroich auf sieben, Bergheim-Niederaußem auf Platz zehn
RWE-Kraftwerk Frimmersdorf auf Platz 2 in Europa bei den größten Luftverschmutzern
WWF-Studie: Zweitgrößte Dreckschleuder ist das Kohlekraftwerk Grevenbroich-Frimmersdorf im Kreis Neuss

Essen – Der Energieversorger RWE will fünf alte Braunkohlekraftwerks-Blöcke in Frimmersdorf am Niederrhein länger laufen lassen als zuletzt geplant. Statt 2007 sollen die aus den 50er Jahren stammenden 150-Megawatt-Blöcke erst 2009 abgeschaltet werden. RWE begründete die Verzögerung mit veränderten Rahmenbedingungen beim Emissionshandel. CO-Zertifikate seien gegenüber früheren Zusagen der Politik verknappt worden. Außerdem werde RWE unter anderem von der Strombörse gedrängt, ausreichende Strommengen anzubieten.

Die alten Braunkohleblöcke in Frimmersdorf gelten als die klimaschädlichsten Kraftwerke Deutschlands. Sie sollen im Gegenzug zum Neubau von Braunkohlekraftwerken am Niederrhein still gelegt werden. Der letzte der derzeit elf 150-Mega-Watt-Blöcke in Frimmersdorf muss bis spätestens 2012 stillgelegt sein. Dann sollen sie durch neue Anlagen ersetzt sein. In den Bescheiden für die Neubau- und Stilllegungspläne hatten die Genehmigungsbehörden Änderungen in den RWE-Plänen eingeräumt, falls sich der Rechtsrahmen im Bereich des Emissionshandels ändert. (dpa)