Pulheimer sind über die drohende Schließung verwundert

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Pulheimer Bürger über drohende Schließung von real,- verwundert: "Wenn Real zu ist, dann fehlt was im Pulheimer Sortiment"

Die Real-Filiale wird geschlossen? Die Pulheimerin ist verblüfft, glauben kann sie es nicht. "Ist das ein Aprilscherz?", fragt sie. 26 Jahre lebten sie und ihr Mann nun schon in der Nähe des Sportzentrums. "Was hier schon alles auf-und wieder zugemacht hat, auch an Kneipen, und wie viele Geschäfte, vor allem kleine, leer stehen", sagt die Frau, die selbst als Verkäuferin gearbeitet hat. Der Wettbewerb sei heute sehr hart, räumt sie ein. "Doch dass Real dichtmacht, das hätte ich nicht für möglich gehalten", sagt sie und verstaut ihre Einkaufstasche im Fahrradkörbchen.

Da sie fast alle Einkäufe mit dem Fahrrad erledige und bei Real so ziemlich alles finde, was sie benötige, sei sie dort seit Jahren Kundin. Die Einkäufe verbinde sie montags und freitags mit einem Abstecher auf den Wochenmarkt am Alten Rathaus. Alternative Ziele für den täglichen Einkauf sieht die Frau für sich nicht. "Dormagen, Hürth oder Weiden sind in puncto Lebensmittel keine Alternative", und zu Plus auf der anderen Straßenseite oder Rewe an der Venloer Straße habe sie keinen Draht, sagt sie und grüßt einen Bekannten, der mit dem Rad vorbeifährt. Nicht so recht einleuchten will ihr die Begründung der Konzernleitung in Mönchengladbach, die angibt, der Standort sei unwirtschaftlich. "Das wundert mich, der Laden wirkt nie leer", sagt die Frau.

Die Frage "wirtschaftlich oder nicht" erstaunt auch eine andere Pulheimerin. "Der Laden läuft doch gut." Sie finde es sehr schade, dass die Filiale geschlossen werde. "Gut, es gibt Plus und Kaufring, aber ich gehe schon sehr gerne hierhin." "Richtig schade", sei es, dass Real mit 61 Mitarbeitern geschlossen werde. "Die Auswahl hat man woanders nicht", sagt eine andere Kundin. "Es ist praktisch mit dem Rad", wirft ihre Bekannte ein.

Er sei ein bisschen verblüfft gewesen, als er von der geplanten Schließung gehört habe, meint auch ein Kunde, der einer Verkäuferin Mut macht. "Wenn Real zu ist, dann fehlt was im Pulheimer Sortiment", sagt er. Wann die Filiale schließt, ist noch unklar. Der Aufsichtsrat, der vermutlich noch im April tagt, müsse seine Zustimmung geben, heißt es aus der Konzernzentrale. Dort sei man bemüht, soziale Härten abzumildern, und versuche, möglichst vielen Mitarbeitern einen Arbeitsplatz innerhalb des Konzerns zu vermitteln.

VON MARIA MACHNIK