
Nach Meinung von Landrat Stump sorgen einige Leute für Unruhe. In Wirklichkeit sei die Reform gut.
Landrat und Polizeichef Werner Stump fand deutliche Worte, als er gestern über die personelle Situation der Polizei in Pulheim berichtete. "Da gibt es einige wenige Personen, die sorgen in der Stadt für Unsicherheit und erzählen Quatsch. Die sagen, der Landrat wolle die Polizei in Pulheim schließen, wenden sich an den Stadtrat und stellen Anfragen im Landtag", so Stump. Dabei sei das Gegenteil der Fall.
Seit Januar ist die Polizei im Rhein-Erft-Kreis neu organisiert. Durch Umstrukturierungen wurden kreisweit zusätzlich 43 Stellen im Wach- und Wechseldienst geschaffen. "Früher fuhr ein Fahrzeug mit zwei Beamten pro Schicht in Pulheim, und einer saß auf der Wache. Heute sind es zwei Streifenwagen mit vier Polizisten. Und wir haben die Möglichkeit, kurzfristig einen dritten Wagen zu besetzen. Außerdem sitzt nach wie vor ein Beamter im Polizeigebäude", so der Leitende Polizeidirektor, Walter Wecker. Vor der Neuorganisation waren insgesamt 40 Polizeibeamte im Wach-und Wechseldienst für die Städte Frechen und Pulheim (heutige Polizeiwache Ost) zuständig. Derzeit seien es 68, fügte der ranghöchste Polizeibeamte des Kreises hinzu.
Schon jetzt könne man erste Erfolge feststellen. Die Reaktionszeit in Pulheim (Zeit zwischen Notruf und Eintreffen der Polizei) habe sich von durchschnittlich 18,4 auf 18,1 Minuten verkürzt. Bei Verkehrsunfällen mit Personenschaden sogar von 16,6 auf 13,2 Minuten. Natürlich komme es vor, dass manche Anrufer länger warten müssten, bis die Polizei da sei, erklärte der Landrat. Die Polizei setze Prioritäten. Wecker: "Ein Verkehrsunfall mit Verletzten ist eben wichtiger als eine Verkehrsbehinderung".
Stump räumte ein, dass er in der Vergangenheit mit der Arbeit der Kriminalkommissariate in Pulheim nicht ganz zufrieden gewesen sei. Pulheim habe mit 38,79 Prozent (etwa zehn Prozent unter Kreisdurchschnitt) eine schlechte Aufklärungsquote. "Durch eine Vernetzung mit einem größerer Team wollen wir eine bessere Quote erreichen", so Stump weiter. Das sei auch einer der Gründe gewesen, warum die Kommissariate aus Pulheim mit Bergheim zusammengelegt wurden. Der Landrat will ein Jahr Erfahrungen sammeln. "Dann können wir immer noch nachbessern", so Stump.
VON UDO BEISSEL