Kreisweit die meisten Pendler

Was die Zahl der Arbeitsplätze betrifft, so ist in Pulheim alles im grünen Bereich.

Im Vergleich zum Vorjahr sei die Zahl 2006 geringfügig um 16 Arbeitsplätze zurückgegangen, so Renate David von der städtischen Wirtschaftsförderung. Doch ein Alarmsignal ist der leichte Ausrutscher nach unten nicht. Das, so die Wirtschaftsförderung in ihrem Jahresbericht, belegten die Angaben Bundesagentur für Arbeit für die Jahre 2004 und 2005: Damals hatten die Arbeitgeber vor Ort – entgegen dem Trend im Rhein-Erft-Kreis wie auch in Nordrhein-Westfalen – das Stellenangebot von 10 284 auf 10 350 Plätze ausgebaut.

Die meisten Stellen sind laut David im verarbeitenden Gewerbe hinzugekommen. Die Zahl ist von 1689 Arbeitsplätzen im Jahr 2005 auf 1747 im Jahr 2006 gestiegen. Kräftig zugelegt haben auch die Sparten Land- und Forstwirtschaft sowie Fischzucht. Dort haben 2005 177 Arbeitnehmer ihren Lebensunterhalt verdient, 2006 waren es 196. Möglicherweise habe der Anstieg damit zu tun, dass die Landwirte ihre sozialversicherungspflichtigen Helfer seit dem Jahr 2005 anmelden müssen. Die meisten Stellen sind im Baugewerbe verloren gegangen. Die Branche hat im Vergleich zum Jahr 2005, als sie noch 1416 Beschäftigte hatte, 2006 66 Arbeitsplätze eingebüßt. Spitzenreiter in der Rubrik "sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze" ist nach wie vor der Dienstleistungssektor. Je 39 Stellen seien 2006 in den Sparten "Gesundheits-, Veterinär- und Sozialwesen" und "sonstige Dienstleistungen" hinzugekommen.

Spitzenreiter – hinter Erftstadt – ist Pulheim auch bei den Pendlern, also denjenigen, die außerhalb der Stadtgrenzen arbeiten. 2005 sind täglich 13 733 zu ihren Arbeitsstellen gependelt, 2006 waren es 13 577. Der Grund dafür sei, dass die Frauen und Männer, die einen Hochschulabschluss haben, in der Stadt nicht die passenden Jobs fänden, so David. Im Gegenzug seien in Pulheim Arbeitnehmer gefragt für Tätigkeiten, die nicht unbedingt einer Berufsausbildung bedürften.

Zufrieden sind die Mitarbeiter der städtischen Wirtschaftsförderung, weil es immer weniger Arbeitslose in Pulheim gibt. Die Zahl dieser verringere sich seit Juni 2005 kontinuierlich, nachdem sie bei der Zählung im März 2005 in Folge der Hartz-IV-Gesetze sprunghaft von 1667 auf 2185 gestiegen war.

VON MARIA MACHNIK