Pulheimer SPD rechnet mit deutlich niedrigeren Einnahmen

Andreas Hoffmann
Stommeler Partei-Vize Hoffmann: "Wir sind mit dem Ergebnis unserer Umfrage sehr zufrieden!"

In Kürze will die Stadtverwaltung bekannt geben, wie viel Geld seit der Einführung der Parkscheinpflicht in Pulheim-Mitte, Stommeln, Brauweiler und Stommeln Anfang Juli in die Stadtkasse geflossen ist.

Doch für die SPD steht jetzt schon fest, dass die Verwaltung ihre Erwartungen zurück schrauben muss, weil die Parkgebühr vor allem in Stommeln ein Riesenflop sei. "Stommeln ist keine Großstadt, die Parkscheinpflicht muss schnellstens weg, die Leute nehmen sie nicht an", fordert Fraktionsvorsitzender Rolf Uebach.

In ihrer Ansicht fühlen sich die Sozialdemokraten, die von Anfang an gegen die Parkscheinpflicht waren, aus verschiedenen Gründen bestärkt. Da sind einerseits die 80 000 Euro, die sich die Verwaltung für den Zeitraum Juli bis Ende Dezember erhofft. Die Summe hatte die Verwaltung im Budgetbericht für das dritte Quartal 2006 aufgeführt. Ursprünglich hatte sie mit Einnahmen in Höhe von 296 000 Euro für ein Jahr gerechnet.

Viel mehr Aussagekraft hat für die Genossen allerdings das Ergebnis der Fragebogenaktion. An 3780 Haushalte in Stommeln, Stommelerbusch und Ingendorf hatten die vier Wahlkreisbetreuer die neun Fragen verteilt. 685 Haushalte haben sie beantwortet. "Wir sind sehr zufrieden", sagt Andreas Hoffmann, stellvertretender Vorsitzender der Stommelner SPD.

Drei Antworten sind für den ehemaligen Marktforscher Hoffmann und seine Mitstreiter besonders aufschlussreich: Laut Auswertung gaben 352 Haushalte (oder 55,3 Prozent der Befragten) an, dass sie seit der Einführung der Parkgebühr ihre Einkäufe häufiger zu Fuß oder mit dem Rad erledigen. 285 Haushalte (oder 44,7 Prozent) fahren nach wie vor mit dem Auto.

Verblüffend finden die Sozialdemokraten auch, dass 286 Haushalte in der Woche nach 18 Uhr und samstags nach 14 Uhr in Stommeln einkaufen. 396 der befragten Haushalte hatten die Frage erst gar nicht beantwortet.

Ein Alarmsignal seien die 495 Haushalte (oder 86,8 Prozent der Befragten), die jetzt häufiger in Rommerskirchen einkaufen (mehrere Antworten waren möglich). Hoffmann: "Viele Bürger haben gesagt, dass sie abends, auf dem Weg von der Arbeit, einkaufen."