Anwohner klagen über Schatten im Garten

Das Schulwäldchen, das von der Straße An der Kopfbuche abgeht, das Gelände der Grundschule einrahmt und sich bis zur Straße Am Sonnenhang erstreckt, sorgt wieder für Unmut.

Insbesondere die Anwohner der Grundstücke Am Sonnenhang 2 bis 14 klagen, dass die bis zu 15 Meter hohen Bäume im Sommer das Sonnenlicht nicht durchlassen und die Terrassen nachmittags im Schatten versinken. Kürzlich hatte ein Ehepaar in einem Brief an CDU, FDP und SPD die "totale Abschattung" von Garten und Terrasse beklagt und die Politiker um Hilfe gebeten.

Die Situation ist nicht neu.
Schon 1990 hatte eine Anwohnerin der Straße Am Sonnenhang in einem Brief an den damaligen Stadtdirektor Dr. Karl August Morisse geklagt, die rund 20 Meter hohen Birken hielten das Sonnenlicht ab. Die Politiker im Umweltausschuss hatten sich damals der Meinung von Schulamt und Schulleiter angeschlossen, die zugestimmt hatten, dass die Baumkronen gelichtet werden.

Seither haben Mitarbeiter des städtischen Bauhofes die Kronen in regelmäßigen Abständen ausgedünnt und sogar den ein oder anderen Baum gefällt. Doch damit ist es nach Ansicht von Dr. Ellen Cassens-Sasse, Leiterin der Koordinierungsstelle Umweltschutz, nun nicht mehr getan. Dem Anliegen der Anwohner könnten Politik und Verwaltung nur dann entsprechen, wenn sie zustimmten, die Bäume fällen zu lassen. Doch davor warnt die Biologin. Das Fällen sei ein massiver Eingriff in den Naturhaushalt, es gefährde ein Stück intakter Natur und ziehe Kosten für das Abholzen und das Setzen neuer Pflanzen, etwa Sträucher, nach sich.

"Man muss sehr genau überlegen, ob man abholzt", sagt Maria Rach, Leiterin der Grundschule An der Kopfbuche. Würde das kleine, wilde Wäldchen abgeholzt, dann ginge für die Kleinen, die in ihrer Freizeit in dem Wald tobten und die Natur erkundeten, ein Stückchen Urwüchsigkeit verloren. Der Umweltausschuss wird nach einer Ortsbesichtigung im Frühjahr entscheiden, was aus dem Waldstück wird.

VON MARIA MACHNIK (KStA)