Neuer Investor gefunden

Unter dem Motto "Golf für Jedermann" ist auch ein öffentlicher Drei-Loch-Kurzplatz geplant.

Glück hatte Landwirt Wilhelm Lenders mit dem Projekt "Golfplatz Freimersdorf" bislang nicht. Doch vielleicht ist es nun, da ein neuer Investor mit im Boot sitzt, endlich von Erfolg gekrönt.

An die zwölf Jahre zieht sich die Geschichte nun hin. Zuerst verhinderte eine Bürgerinitiative eine 18-Loch-Anlage auf den Ländereien des Freimersdorfers. Im November 2004 bremsten Naturschützer die Bagger aus, weil sie auf den Feldern an der Bonnstraße, unterhalb des Bahndamms, die seltenen Feldhamster vermuteten. Da eine Biologin keine Anzeichen für einen Hamsterbau finden konnten, gaben die Behörden grünes Licht und genehmigten das Projekt.

Zuversichtlich, dass das Projekt doch noch gelingen würde, war Lenders im Oktober vergangenen Jahres. Bürgermeister Dr. Karl August Morisse, Investor und Golfplatzbetreiber Fritz Rapp von der Firma "Rapport" in Mannheim und Rapps Geschäftspartner machten den ersten Spatenstich für eine Neun-Loch-Anlage mit Teich. Rapps Sohn griff seinerzeit beherzt zum Golfschläger und katapultierte den kleinen Golfball probeweise über die noch wild wachsenden Pflanzen in Richtung Bahndamm an der Aachener Straße. Doch aus der für Juni oder Juli 2006 geplanten Eröffnung wurde nichts. Die Kooperation platzte, über die Gründe schweigt Landwirt Lenders.

Drei Millionen Euro

Nun also könnte sich das Blatt wenden: Die Golf-City Pulheim GmbH, eine Tochter der Clubhaus AG mit Sitz im norddeutschen Lüdersburg, der Golfplätze am Timmendorfer Strand (Ostsee), bei Frankfurt, bei Stuttgart und bei Berlin gehören, möchte dort eine Neun-Loch-Golfanlage sowie einen Drei-Loch-Kurzplatz bauen. Unterhalb des Bahndammes sind ein Clubhaus mit Rezeption, einem Geschäft für Golfequipment, Gastronomie, Tagungsraum und Lagerräumen sowie ein Parkplatz für 120 Autos geplant. 25 neue Arbeitsplätze soll das Projekt bringen und Einsteiger- und Gelegenheitsgolfer sowie Übungsgäste auf die Anlage locken.

Drei Millionen Euro wird die Gesellschaft in die rund 28 Hektar (das entspricht neun Fußballfeldern) große Anlage investieren. Betreiber wird die Golf Service GmbH mit Sitz in Essen. Die Erbbaurechtsverträge (Laufzeit 66 Jahre) mit den Grundstückseigentümern (den Familien Lenders und Kaspers) sind nach Angaben des Investors notariell beurkundet. Dieser hat nun das Recht, auf den Grundstücken ein Gebäude zu errichten und es zu nutzen. Ende 2007 soll die Anlage fertig sein. Die Pläne werden in Kürze für drei Wochen im Rathaus ausgehängt. Das hat es der Umweltausschuss gegen die Stimmen der Grünen beschlossen.

VON MARIA MACHNIK