SPD will „runden Tisch“ zur Verkehrssituation in Brauweiler

„Die Probleme können nur gelöst werden, wenn alle beteiligten Behörden sich endlich einmal zusammen setzen und dann ihre Lösungsansätze gemeinsam mit Vertretern von Anliegern und Geschäftsleuten erörtern.“ So fasst Rainer Hinz, der Vorsitzende der SPD Brauweiler/Dansweiler/Freimersdorf, ein wichtiges Ergebnis der Veranstaltung zusammen, auf der der für die Straßenplanung zuständige Dezernent des Rhein-Erft-Kreises, Manfred Kohlmann, über die Verkehrssituation in Pulheim-Brauweiler informiert und mit Bürgern diskutiert hatte.

Grundprobleme sind u.a. der starke Durchgangsverkehr im Ort, fehlende Radwege im Brauweiler Ortskern und die Gefährdung von Fußgängern und Radfahrern auf engen Fahrbahnen und Gehwegen, die oft noch gesteigert wird durch überhöhte Geschwindigkeit von Autos.

SPD-Verkehrsexperte Burkard Büschges sieht auch bürokratische Hürden auf dem Weg zur Verbesserung der Situation. „Hier haben wir es mit drei Arten von Straßen zu tun, nämlich erstens Landstraßen, wie die Mathildenstraße, die Ehrenfriedstraße und die Bonnstraße, zweitens mit Kreisstraßen, wie z.B. die Bernhardstraße, und schließlich mit städtischen Straßen. Dadurch stehen der Landesbetrieb Straßenbau, der Rhein-Erft-Kreis und die Stadt Pulheim in der Verantwortung. Es geht aber nicht, dass bei der Bewältigung der Verkehrsprobleme weiter einer dem anderen den Schwarzen Peter zuschiebt und so seit dem Bau der K10 von der Bonnstraße in Richtung Glessen vor gut 20 Jahren praktisch völliger Stillstand herrscht. Jetzt müssen sich alle drei endlich an einen Tisch setzen und ein gemeinsames Konzept entwickeln, wie Brauweiler vom Durchgangsverkehr entlastet werden kann und wie wir die Sicherheit vor allem der Fußgänger und Radfahrer erhöhen können.“

Nach Ansicht von Büschges muss auch der Landschaftsverband Rheinland einbezogen werden, der im Bereich der Abtei Brauweiler bei der Gestaltung des Straßenraums ein Wörtchen mitzureden hat.
Die Lösungsansätze sollen dann in einer sog. "Bürgerwerkstatt" – wie es im Ortsteil Stommeln bereits ähnlich durchexerziert wurde – vorgestellt und mit interessierten und betroffenen Bürgerinnen und Bürgern besprochen werden. Die Initiative soll dabei von der Stadt Pulheim ausgehen. Einen entsprechenden Antrag an die Stadverwaltung hat die SPD-Fraktion bereits gestellt.

Bei der aktuellen Situation auf der Bernhardstraße sieht die SPD zwei Schwerpunkte: "Die Verkehrssicherheit muss für alle erhöht werden, und die Dauer-Staus an der Kreuzung zur Ehrenfried- und Mathildenstraße müssen verschwinden." Dazu gehört, so Burkard Büschges, auch die Reduzierung der Geschwindigkeit in weiten Teilen der Bernhardstraße: „Sowohl was den Verkehrsfluss an der Kreuzung betrifft als auch die Tempo-Reduzierung, gibt es schon diverse Vorschläge von Fachleuten, die aber endlich einmal auf den Tisch müssen, damit sie umgesetzt werden. Die Bürger können nicht nachvollziehen, wieso an der kritischen Kreuzung seit Jahren Verkehrsampeln stehen, die aber noch nie in Betrieb waren. Und die Anregung des Kreises, in Höhe des Friedhofes durch Fahrbahneinengungen mit eine Fußgängerüberweg das Tempo zu drosseln, sollte ebenfalls aufgegriffen werden. In der Diskussion von Maßnahmen darf weder Tempo 30 noch die Beruhigung des Verkehrs durch eine bessere Gestaltung der Fahrbahn oder die Verbesserung der Gehwege, die oft durch Pflanztröge unnötig eingeengt werden, ein Tabu sein.“

Als wichtigen Schritt zu einer Verbesserung der Situation in der Bernhardstraße bezeichnet Büschges die von Kohlmann angekündigten neuen und umfassenderen Tempo-Messungen über einen längeren Zeitraum. „Hier wird sich zeigen, wie groß die Belastung der Straße tatsächlich ist und an welchen Punkten etwas getan werden muss. Wenn – wie versprochen – die Anlieger mit ihrer Ortskenntnis in diese neue Untersuchung einbezogen werden, haben wir endlich verlässliche Zahlen als Planungsgrundlage. Allerdings müssen wir im Auge behalten, dass es auf der Mathildenstraße und der Ehrenfriedstraße dieselben Probleme gibt. Deshalb setzen wir uns dafür ein, dass der gesamte Verkehr in Richtung Neufreimersdorf und Dansweiler schon von der Bonnstraße her über eine neue südliche Umgehungsstraße an Brauweiler vorbei geführt wird. Auch hier muss die Stadt Pulheim aktiv werden.“