
Die Eltern sind alarmiert. Die Pläne der Verwaltung, im kommenden Jahr 20 der 80 Spielplätze auf Pulheimer Stadtgebiet dichtzumachen, lassen Eltern und Kinder aufhorchen.
In Sinnersdorf demonstrierten sie am Dienstag auf den Spielplätzen am Sinnersdorfer Feld und am Mutzenrather Weg gegen die Pläne der Verwaltung. Parallel hat die SPD Sinnersdorf unter dem Motto "Hände weg" eine Postkartenaktion gestartet. Empfänger der Protestnoten ist Bürgermeister Dr. Karl August Morisse. "Wir wollen nicht, dass die Plätze geschlossen werden", sagt Silvia Mason. Am Sinnersdorfer Feld, so heißt es, spielen bis zu 30 Kinder im Alter von eineinhalb bis sieben Jahren. Fiele der Platz weg, dann könnten die Kinder nirgendwo spielen. "Sie müssten an den Feldrand, doch da wären sie unbeaufsichtigt", mahnt Ute Grüttner. Michael Hack wirft die Frage auf, wie die Schließungen mit der angestrebten familienfreundlichen Politik in Einklang zu bringen sei. In großer Sorge ist auch Tanja Thomsen. Das Gelände sei Begegnungsstätte für zwei Kinder in der Nachbarschaft, die in ihrer sprachlichen und körperlichen Entwicklung verzögert seien. "Es sind zwei Einzelkinder, sie brauchen diese Begegnungsstätte, wo sollen sie sonst in ihrer Freizeit Kontakt zu anderen Kindern bekommen?"
Auch am Mutzenrather Weg ist die Sorge groß. "Der Platz wird intensiv genutzt von Mädchen und Jungen im Alter von sechs- bis elf Jahren. Sie können allein hierhin gehen, ohne Aufsicht der Eltern", sagt Dr. Hans-Georg Mlody. Der Treffpunkt Spielplatz fördere den Zusammenhalt im Wohngebiet, vor allem aber könnten die Kinder dort Sozialverhalten lernen. Vielen Eltern stellt sich die Frage, wie die Verwaltung die angepeilten 85 000 Euro einsparen wolle. "Denn auch nach einer Schließung müssen die Plätze gepflegt werden", so die Eltern. Es sei denn, sie würden in Bauland umgewandelt.