
Eine wichtige Entscheidung für den Weiterbau der Stadtbahnlinie 1 von der Schulstraße in Köln-Weiden zur Kreuzung Aachener Straße/Bonnstraße hat die Bezirksregierung Köln gerade getroffen:
Da die Finanzmittel für den Ausbau bereit stehen und auch mit Verzögerungen durch Einwände gegen die Planung nicht mehr zu rechnen ist, stehen dem Projekt, das auch einen neuen S-Bahn-Haltepunkt an der Kreuzung Aachener Straße/Bonnstraße umfasst, keine nennenswerten Hindernisse mehr im Weg. Im Anhörungsverfahren zur Planfeststellung wurden Anregungen und Bedenken von Anliegern aufgegriffen und in die überarbeitete Planung einbezogen. So ist nun eine fast durchgehende vierspurige Verkehrsführung für den Autoverkehr auf der Aachener Straße gewährleistet. Selbst mögliche – aber nicht wahrscheinliche – Klagen vor dem Verwaltungsgericht könnten den Baubeginn nicht gefährden.
Auch bei der Stadt Köln wird das Projekt mit Nachdruck vorangetrieben, da im Bereich der jetzigen Endhaltestelle Schulstraße in Köln-Weiden und auch der S-Bahn-Station Köln-Lövenich keinerlei Parkplätze, weder für PKW noch für Motorräder, oder Fahrräder zur Verfügung stehen. Mit dem Park-and-ride-Parkplatz an der neuen Endhaltestelle Bonnstraße soll dieses Problem gelöst werden. Zögerlich ist bisher noch die Deutsche Bahn, weil der neue S-Bahn-Haltepunkt betriebstechnische Änderungen erforderlich macht. Widerstand gegen den Weiterbau der Linie 1 bis zur Kreuzung Aachener Straße/Bonnstraße kommt überraschenderweise vor allem aus den Kreisen der Kölner Grünen, die mit der CDU im Kölner Stadtrat eine Koalition eingegangen sind. Sie sind der Meinung, dass man den Bewohnern des Rhein-Erft-Kreises keine Parkplätze zur Verfügung stellen solle, damit sie dadurch gezwungen seien, das Auto ganz stehen zu lassen und schon in ihrem Wohnort in öffentliche Verkehrsmittel einzusteigen.
Ratskandidat Dr. Harald Thomas von der SPD-Pulheim zuständig für den Distrikt Brauweiler/ Dansweiler/ Freimersdorf hält diese Auffassung für völlig realitätsfremd: Wer solche Ansichten verbreitet, sollte wirklich selbst einmal versuchen, außerhalb der Hauptverkehrszeiten, also abends und an Wochenenden aus dem Rhein-Erftkreis mit dem Bus Anschluss an S-Bahn und Stadtbahn zu bekommen. Aus Kostengründen wurden zahlreiche Busverbindungen und Anrufsammel-Taxi-Verbindungen ausgedünnt oder ganz gestrichen! Die Kölner Grünen können doch nicht im Ernst verlangen, dass die Bewohner des Umlandes Busverbindungen nutzen, die gar nicht existieren. Und die vielen Fahrradfahrer, die täglich an der Stadtbahn-Endhaltestelle nach einem sicheren Ort zum Abstellen ihres Fahrrads suchen, haben sie auch noch nicht wahrgenommen. Gefragt sind flexible und realistische Konzepte für die Verbindung von Großstadt und Umland, nicht utopische Konstruktionen.
Mit der neuen Endhaltestelle der Linie 1 an der Bonnstraße wird ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung getan. Wenn mittelfristig die Linie 1 nach Köln-Widdersdorf verlängert wird, profitiert Brauweiler noch mehr von diesem Projekt.